Anja Karliczek (CDU) macht sich für eine korrekte Orthografie stark. Foto: dpa/Arne Immanuel Bänsch

„Die Beherrschung der Muttersprache in Wort und Schrift sind elementare Voraussetzungen für das Leben“, sagt die Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU). Baden Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sieht das etwas gelassener, wie er vor wenigen Tagen erklärte.

Berlin - Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat den Stellenwert von Rechtschreibung betont und damit dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann widersprochen. „Sprache und Rechtschreibung sind Teil unserer Kultur. Die Beherrschung der Muttersprache in Wort und Schrift sind elementare Voraussetzung für das Leben“, sagte Karliczek den Partnerzeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft. „Es ist wichtig, dass wir diesen Kulturgütern einen hohen Stellenwert einräumen.“

Bildung jenseits des praktischen Nutzens

Kretschmann hatte vor kurzem gesagt: „Jeder Mensch braucht ein Grundgerüst an Rechtschreibkenntnissen, das ist gar keine Frage. Aber die Bedeutung, Rechtschreibung zu pauken, nimmt ab, weil wir heute ja nur noch selten handschriftlich schreiben.“ Es gebe „kluge Geräte“, die Grammatik und Fehler korrigierten. „Ich glaube nicht, dass Rechtschreibung jetzt zu den großen, gravierenden Problemen der Bildungspolitik gehört.“ Karliczek erklärte dazu: „Recht hat der Ministerpräsident zwar insofern, als es Programme gibt, die die Rechtschreibung kontrollieren.“ Das genüge jedoch nicht: „Eine gute Schulbildung muss mehr leisten, als nur Nützlichkeitserwägungen zu folgen.“