Der Urlaubsklassiker: Hütchenspieler, die spendierfreudigen Urlaubern auf Plätzen und an Promenaden auflauern. Foto: dpa

Jahrelang haben britische Urlauber und professionelle Betrüger mit einer „Durchfallmasche“ Hoteliers auf Mallorca und Reiseunternehmen um Millionen gebracht. Doch viel häufiger sind Urlauber die Betrogenen.

Stuttgart - Jahrelang haben Urlauber aus Großbritannien auf Mallorca falsche Schadenersatzforderungen wegen angeblicher Lebensmittelvergiftungen gestellt. Mit der „Durchfallmasche“ haben sie von Hoteliers und Reiseunternehmen mindestens 50 Millionen Euro ergaunert.

Ganz klar: Ein übler Betrug. Doch der umgekehrte Fall ist weit häufiger: Touristen, die sich das ganze Jahr auf zwei, drei Wochen Sonnen- und Strandurlaub freuen und von Geschäftemachern, Gaunern und Betrügern um ihre Erholung, ihr Geld und ihre Urlaubsstimmung gebracht werden. Hier einige der häufigsten Abzocke-Tricks im Urlaub und Tipps, wie Sie sich schützen können. Denken Sie daran: Der nächste Sommerurlaub kommt bestimmt.

Vorsicht Taxifahrer

Raus aus dem Flieger, rein ins Urlaubsparadies. Der erste Weg führt vom Flughafen zum Taxistand. Der nette Taxifahrer bietet ein supergünstigen Festpreis zum Hotel an. Was Sie nicht wissen: Das vermeintliche Schnäppchenangebot könnte deutlich teurer sein als der Fahrpreis nach Taxameter.

Tipp: Am besten sich noch vor dem Abflug online über die Preise der offiziellen Taxisunternehmen vor Ort erkundigen.

Vorsicht Unterkunft

Sie haben übers Internet ein wunderschönes Ferienhaus direkt am Strand gebucht. Der Preis ist unschlagbar günstig, die Anzahlung auch schon online beglichen. Doch vor Ort entpuppt sich das Traumdomizil als baufällige Bruchbude. Die Betrüger werden immer dreister. Auch Fotos schützen nicht, denn nicht selten kopieren die Halsabschneider Bilder und Beschreibung von existierenden Häusern und versenden sie per Mail.

Tipp: Informieren Sie sich vor dem Buchen einer Unterkunft auf Buchungsportalen oder rufen Sie bei der örtlichen Tourismus-Zentrale an. Auch ein Blick in Google-Maps auf die angeblich existierende Immobilie kann vor unliebsamen Überraschungen schützen.

Vorsicht Mietwagen

Im Urlaub will man sich Land und Leute anschauen. Dafür braucht man einen Mietwagen. Der Preis stimmt, der Wagen ist o. k.. Nach einem schönen Ausflugstag will der Autovermieter Sie zur Kasse bitten, weil Sie angeblich für Schäden am Blech verantwortlich seien.

Tipp: Bevor Sie einen Mietvertrag unterschreiben, schauen Sie sich den Wagen genau auf Vorschäden an und dokumentieren Sie eventuelle Blechschäden, damit Sie bei Rückgabe des Pkw keine unliebsame Überraschung erleben.

Vorsicht Hütchenspieler

Weltweit finden sich Hütchenspieler im Gefolge von Touristen. Sie machen Jagd auf ausgabenfreudige Urlauber auf stark frequentierten Plätzen, Märkten und an Strandpromenaden. Bei dem Glückspiel mit den drei Hütchen und der Kugel kann man nur verlieren. Der Hütchenspieler lässt sein Opfer in der Regel ein- oder zweimal gewinnen, um es dann in den folgenden Durchgängen gnadenlos abzuzocken.

Tipp: Achten Sie auf Ihre Geldbörse. Während Sie auf das Spiel konzentriert sind, könnte es nämlich sein, dass ein Partner des Hütchenspielers Ihnen das Portemonnaie stiehlt.

Vorsicht Nelkenfrauen und Rosenmänner

Unaufgefordert wird Ihrer Begleiterin im Restaurant oder im Eiscafe eine Rose oder Nelke zugesteckt. Einmal in der Hand können Sie die Blume natürlich nicht zurückgeben. Also bezahlen Sie den geforderten Preis, der exorbitant hoch ist.

Tipp: Wenn Sie der Dame Ihres Herzens etwas Grün schenken wollen, gehen Sie in den nächsten Blumenladen.

Vorsicht Ausflugsfahrt

Im Urlaub will man sich mal was gönnen. Ein Tagesausflug mit dem Schiff? Dagegen ist nichts einzuwenden. Aber kaufen Sie Ihre Tickets nie bei einem „Agenten“ auf der Straße. So nett und freundlich der Herr auch erscheinen mag – Sie bekommen oft ein ungültiges Ticket und Ihr Geld ist weg.

Tipp: Wenn Sie ein Ticket kaufen, dann nur an den offiziellen Verkaufsstellen einer Schifffahrtslinie.

Vorsicht Straßenverkäufer

Hotel und Restaurants sind schon teuer genug, da müssen zumindest die Urlaubsandenken preiswert sein. Eine schöne Ledertasche, ein hübsches Top, eine echte Goldmünze mit Gravur – bei einem fliegenden Händler auf der Straße gibt es die unvermeidlichen Urlaubs-Accessoires für ein Bruchteil des Preises im Geschäft. Doch nach dem Kauf entpuppt sich das Schnäppchen ganz schnell als billiger Ramsch.

Tipp: Billig ist oft noch zu teuer. Lassen Sie sich nicht zu einem vermeintlichen Super-Deal überreden, bei dem Sie nur um Ihr Geld erleichtert werden.