Die Betrüger geben sich als Verwandte aus, die eine neue Nummer haben. Der Wortlaut kann variieren. Foto: StZN /Theresa Schäfer

Mithilfe einer Whatsapp-Betrugsmasche, die auch in der Region Stuttgart kursiert, gelangen Betrüger zum Teil an vierstellige Geldbeträge. Bei bestimmten SMS sollten Sie hellhörig werden.

„Hallo Mama/Papa, Meine handy ist kaputt. schick mir jetzt eine nachricht auf whatsapp (…)“, so oder so ähnlich fangen SMS an, die derzeit auch im Raum Stuttgart auf den Smartphones einiger Bürger landen. Wer eine solche Kurznachricht erhält, sollte hellhörig werden. Dahinter stecken Betrüger, die schnell an Geld kommen wollen. Nicht selten haben sie Erfolg.

 

Die Unbekannten wollen mit der SMS erreichen, dass ihre Opfer die falschen Handynummern ihrer vermeintlichen Verwandten als neuen Kontakt beim Messengerdienst Whatsapp abspeichern und sie dort kontaktieren. Sie verweisen darauf, aufgrund des kaputten Handys keine Überweisung tätigen zu können, bitten um Zahlungen. „Mehrere Tausend Euro können schon verlangt werden“, sagt Ilona Bonn, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Stuttgart.

Betrugsmasche ist bundesweit erfolgreich

Bei den angegebenen Kontonummern handle es sich auch um ausländische Konten. Die geforderte Überweisung werde von den Opfern oft auch getätigt, wie Bonn bestätigt. Die Masche sei nicht neu. Eine Häufung innerhalb des letzten Monats kann die Sprecherin zwar nicht bestätigen, sagt aber: „Wenn eine Masche funktioniert, dann werden die Betrüger sie auf jeden Fall häufig verwenden.“ Das Täuschungsmanöver ist nicht nur den Polizeipräsidien der Region bekannt, sondern bundesweit erfolgreich. Aktuelle Zahlen für den Raum Stuttgart liegen derzeit noch nicht vor.

Wer eine verdächtige SMS erhalten hat, sollte misstrauisch werden. Die Sprecherin empfiehlt, die alte Nummer des vermeintlichen Absenders anzurufen und nachzuhaken. So würde sich relativ schnell herausstellen, ob die Nachricht echt sei oder nicht. Wenn sich die SMS als Fake herausstellt, sollten Betroffene „die Nummer blockieren, nicht darauf eingehen und eine Meldung an uns erstatten“, sagt die Polizeisprecherin. Das sei für die Beamten wichtig, um Präventionsarbeit leisten zu können. „Wenn uns eine Betrugsmasche nicht in der Häufigkeit bekannt ist, können wir nicht darauf eingehen.“

Betroffene sollten Anzeige erstatten

Doch nicht immer bleibt es beim Betrugsversuch. „Die Betrüger kommen relativ schnell zur Sache und wollen damit ihr Opfer überrumpeln“, sagt Bonn. Wer bereits eine Überweisung getätigt hat, sollte in jedem Fall Anzeige erstatten. Zwar sei es oft nicht möglich das Geld wieder zurückzuholen, dennoch sollte man Kontakt mit seiner Bank aufnehmen und dies versuchen.

Die Ermittlungsarbeit gestaltet sich für die Polizei schwierig, weil die Betrüger mit sogenannten gespooften, also gefälschten, Telefonnummern arbeiten. Entweder würden Nummern von Unbeteiligten verwendet werden oder die Nummer existiere gar nicht, erklärt Ilona Bonn. Die Chancen die Betrüger zu ermitteln sind somit gering.