Busfahrer Niyazi Güleryüz ist glücklich, wenn seine Fahrgäste sich wohlfühlen und mit ihm zufrieden sind. Foto: Julian Rettig

Niyazi Güleryüz ist Busfahrer des Jahres im Rems-Murr-Kreis. Er wohnt in Weinstadt und fährt für das Unternehmen Dannenmann. Er sei ein „leidenschaftlicher Busfahrer, dem seine Fahrgäste und alle Verkehrsteilnehmer am Herzen liegen“, sagt sein Chef.

Der Weinstädter Niyazi Güleryüz ist Busfahrer des Jahres im Rems-Murr-Kreis, eine Auszeichnung, die der Verkehrsverbund der Region Stuttgart (VVS) in diesem Jahr zum 20. Mal verleiht. Er kenne den 57-Jährigen als „leidenschaftlichen Busfahrer, dem seine Fahrgäste und alle anderen Verkehrsteilnehmer am Herzen liegen“, sagte bei der Ehrung auf dem Betriebsgelände der Inhaber und Geschäftsführer des Unternehmens Markus Dannenmann. VVS-Geschäftsführer Horst Stammler betonte bei der Preisverleihung angesichts der aktuellen Personalsituation: „Wir brauchen Busfahrer und Busfahrerinnen wie Sand am Meer.“

Ansprüche der Fahrgäste werden höher

Zugleich würden nicht nur die Ansprüche der Fahrgäste immer höher, sondern auch die der Verkehrspolitik: „Wir haben in ganz Deutschland Baustellen und Ersatzverkehre wie noch nie.“ Die Auszeichnung zum „Busfahrer des Jahres“, so Horst Stammler, diene gerade in diesen aktuellen Zusammenhängen auch dazu, das Berufsbild des Busfahrers attraktiver zu machen.

Niyazi Güleryüz fährt als Busfahrer für das Unternehmen Dannenmann im Raum Winnenden. Zu dieser Auszeichnung haben ihm sein Chef Markus Dannenmann und VVS-Geschäftsführer Horst Stammler nicht nur per Handschlag und mit Übergabe der entsprechenden Urkunde und des Busfahrer-Wimpels gratuliert: Als Preis erhält der Gewinner einen Einkaufsgutschein im Wert von 200 Euro, den er in verschiedenen Geschäften in Winnenden einlösen kann. Sein Chef hat spontan nochmals einen Umschlag mit genau demselben Betrag dazu gelegt, den der Geehrte wohl in einem Modegeschäft ausgeben will.

Seit zwölf Jahren bei Dannenmann hinterm Steuer

Niyazi Güleryüz wohnt in Weinstadt-Großheppach, fußläufig zum Betriebssitz, und sitzt seit zwölf Jahren für das Busunternehmen Dannenmann hinterm Steuer. Der 57-Jährige mag an seinem Job vor allem den engen Kontakt zu seinen Fahrgästen. „Ich wollte schon immer einen Beruf machen, bei dem ich mit Menschen zu tun habe. Viele Fahrgäste kennen mich bereits und begrüßen mich beim Einsteigen. Darüber freue ich mich jeden Tag aufs Neue“, sagte der frisch gekürte Busfahrer des Jahres.

„Der Beruf ist aber nicht immer einfach. Wir Busfahrer haben die Verantwortung für manchmal mehr als 100 Fahrgäste und wollen sie trotz dichtem Verkehr pünktlich ans Ziel bringen.“ Staus, dichter Verkehr und Baustellen machten den Busfahrern das Leben manchmal ziemlich schwer. Trotzdem seien er und seine Kollegen tagtäglich bemüht, Verspätungen so klein wie möglich zu halten, so Güleryüz, der vor seiner Busfahrerkarriere als Kraftfahrer auf Tour war. Trotz aller Herausforderungen, die der Beruf mit sich bringt, ist für ihn ganz klar: „Ich liebe meinen Beruf und freue mich, wenn ich für meine Fahrgäste ein offenes Ohr habe und einen guten Service bieten kann.“

Das kommt offenbar auch gut bei seinen Fahrgästen an. Diese loben ihn vor allem für seine sympathische und hilfsbereite Art, aber auch für seine sehr besonnene Fahrweise: „Er steuert den Bus so ruhig und sicher durch die Straßen, dass man sich immer gut aufgehoben fühlt“, schrieb laut VVS einer seiner Winnender Fahrgäste über Güleryüz.

Natürlich ist auch sein Chef Markus Dannenmann stolz, dass der Gewinner einmal mehr aus der Dannenmann-Belegschaft kommt. „Wir haben mit Herrn Güleryüz einen sehr guten Fang gemacht. Seine hilfsbereite und offene Art gegenüber unseren Fahrgästen kommt einfach gut an, und wir freuen uns, dass er den Titel nach Hause gefahren hat“, lobt er seinen Fahrer.

„Mit der Ehrung möchten wir Herrn Güleryüz unseren Dank und gleichzeitig aber auch allen Busfahrerinnen und Busfahrern unsere Hochachtung aussprechen, dass sie tagtäglich alles für die Mobilität der Bevölkerung geben“, sagte VVS-Geschäftsführer Horst Stammler bei der Ehrung in der Dannenmannschen Bushalle in Weinstadt. „Die Fahrerinnen und Fahrer sind das Rückgrat des ÖPNV. Ohne ihren täglichen Einsatz wäre es nicht möglich, die Menschen umweltfreundlich zur Arbeit, in die Stadt oder zum Arzt zu bringen.“

Für den Beruf des Busfahrers werben

Zugleich wolle man mit der Aktion für den Beruf der Busfahrerinnen und Busfahrer werben. „Das Nahverkehrsangebot in der Region wird stetig ausgebaut, und der Bedarf an gut qualifiziertem Personal steigt. Noch nie war das Angebot so hoch wie in diesem Jahr – ohne fachkundiges Personal hinter dem Steuer, wie beispielsweise Herrn Güleryüz, wäre das undenkbar.“

Der Wettbewerb „Busfahrer des Jahres“ wird seit 20 Jahren jährlich vom VVS ausgeschrieben. Früher wurden Fahrgäste noch persönlich zu den Qualitäten oder Mängeln beim fahrenden Personals direkt befragt. Seit Pandemiezeiten können Fahrgäste ihre Nominierungen zum Busfahrer des Jahres online einreichen.

Einige Daten zu den Busfahrern im Rems-Murr-Kreis

Buslinien
 Im Rems-Murr-Kreis gibt es insgesamt 112 Buslinien, die von sechs verschiedenen Verkehrsunternehmen betrieben werden. Sie bedienen mehr als 1100 Haltestellen. Pro Jahr nutzen gut 17 Millionen Fahrgäste die Linienbusse im Rems-Murr-Kreis. Im Zuge der Vergabeverfahren wurde das Busangebot im Rems-Murr-Kreis wie auch im gesamten Verbundgebiet des VVS stark ausgebaut und entsprechend dem örtlichen Bedarfs attraktiver gemacht.

Auszeichnung
 Seit 2004 wird der Wettbewerb „Busfahrer des Jahres“ jährlich vom VVS ausgeschrieben – dieses Jahr somit zum 20. Mal. Fahrgäste konnten ihre Nominierungen zum Busfahrer des Jahres online einreichen: Eine Jury, die aus Vertretern des VVS, der Verbundlandkreise und der regionalen Busunternehmen besteht, hat anschließend die Busfahrer und Busfahrerinnen des Jahres 2023 in allen fünf Verbundlandkreisen sowie in der Stadt Stuttgart gewählt.