Raiko Grieb will sich besonders um die Schulentwicklung im Süden kümmern. Foto:  

Der SPD-Politiker Raiko Grieb übernimmt von Oktober an das Amt des Bezirksvorstehers im Süden. Seit mehreren Jahren lebt der 36-Jährige in Südheim. Am Herzen liegt ihm besonders die Schulentwicklung im Stadtbezirk.

S-Süd - Seine mangelnde Erfahrung in der Kommunalpolitik und im Bezirksbeirat streitet er erst gar nicht ab. Er steht dazu. Als Hindernis sieht er das jedoch nicht. Raiko Grieb (SPD) ist überzeugt, dass er sich schnell in sein neues Amt einfinden wird. Von Oktober an übernimmt er den Vorsitz im Stadtbezirk Süd. Er folgt als Bezirksvorsteher auf den scheidenden Rupert Kellermann.

Seit längerer Zeit lebt Grieb mit seiner Partnerin im Stuttgarter Süden im Stadtteil Südheim, kennt dadurch den Stadtbezirk. Seit einiger Zeit ist er Mitglied des Bezirksbeirats Süd. Mit vielen Themen ist er deshalb vertraut. Dennoch will er sich den Sommer über einarbeiten und sich bei Themen, die schon länger in der Diskussion sind, auf den aktuellen Stand bringen. Einige Themen sind zum Beispiel der Neubau des Jugendhauses, die Nahversorgung in Kaltental, der Verkehr rund ums Gerber aber auch Parkraummanagement und die Fahrradwege.

Durch seine Tätigkeit im Ministerium für Wirtschaft und Finanzen bringt Grieb Verwaltungserfahrung und Kenntnisse der politischen Prozesse mit. Nach dem Politikstudium war er von 2006 bis 2011 Parlamentarischer Berater für die SPD im Landtag und hat im Zuge dessen auch die Koalitionsverhandlungen begleitet. „Das war eine spannende Erfahrung.“ Beim Ministerium ist Grieb nach verschiedenen Stationen inzwischen im Referat für berufliche Ausbildung tätig.

Grieb ist bewusst, dass er für das Amt nicht ganz so viel Zeit zur Verfügung hat wie sein Vorgänger Rupert Kellermann, der nebenher nicht gearbeitet hatte. Derzeit hat Grieb eine Vollzeitstelle im Ministerium. „Wenn es notwendig ist, werde ich eventuell meine Arbeitszeit reduzieren“, kündigt er an. Grieb betont auch, dass das Amt des Bezirksvorstehers in den Innenstadtbezirken ein kommunales Ehrenamt sei. „So werde ich das auch ausfüllen.“ Das es möglich ist, Amt und Beruf zu vereinen, davon ist er überzeugt. Für einen reibungslosen Ablauf will er sich in Zukunft um einen frühzeitigen Austausch mit den anderen Bezirksbeiräten bemühen.

Am Herzen liegt ihm die Schulentwicklung

Mit verschiedenen Themen, die Grieb im Stadtbezirk angehen möchte, hat er sich schon auseinander gesetzt. Sehr wichtig ist ihm die Schulentwicklung. So wünscht er sich, dass neben der Schickhardt-Realschule auch die Lerchenrainschule zur Gemeinschaftsschule umgestaltet wird. „Es wäre schön, wenn die Lerchenrainschule als traditionelle und bekannte Südschule das schaffen würde.“ Erschrocken sei er vor allem über die drohende Schließung der Kaufmännischen Schule Süd mit ihren 1300 Schülern gewesen. Grieb sieht mehrere mögliche Modelle für die Schule. „Da müssen wir uns als Bezirksbeirat frühzeitig einbringen.“

Die Verteilung des Verfügungsbudgets des Bezirksbeirats – vor allem im künstlerischen Bereich – will Grieb ebenfalls diskutieren. „Da könnte man vielleicht über neue Richtlinien nachdenken.“ So könnten lange Diskussionen in den Sitzungen vermieden werden.

Mehr Feste sind nicht zwangsläufig besser

Allgemein am Herzen liegt Grieb das Leben im Stadtbezirk. „Ein Stadtteil ist nicht nur zum Schlafen und Ausgehen da, aber er kann auch nicht nur abends leben.“ Man müsse dafür sorgen, dass es im Bezirk auch künftig Arbeitsmöglichkeiten gebe, gerade im Handwerk oder im Einzelhandel. Das sei zwar für den Bezirksvorsteher und den Bezirksbeirat kein einfaches Thema. „Da können wir nur moderieren.“ Dennoch möchte Grieb dies im Auge behalten. Im gleichen Atemzug nennt er die Feste im Stadtbezirk. Auch da gelte es, den Spagat zwischen belebt aber nicht zu belebt zu finden. „Die Feste sind immer schön, aber die Kehrseite der Medaille ist, dass die Anwohner unter dem Lärm leiden.“ Je mehr Feste, desto besser, das sei deshalb in diesem Zusammenhang nicht immer die Devise.

Jetzt gilt es für Grieb, von Oktober an seine Pläne umzusetzen. Auf seine neue Aufgabe freut sich der 36-jährige gebürtige Sindelfinger. „Das schöne am Bezirksbeirat ist, dass die Politik nah und greifbar ist.“ Grieb ergänzt: „Der Süden liegt mir am Herzen. Ich habe viele Ideen für den Stadtbezirk.“