Die Wartezeiten vor der Stuttgarter Zulassungsstelle sind derzeit deutlich kürzer als im Sommer. Das ist vor allem der im September eingeführten Online-Zulassung zu verdanken. Luft nach oben gibt es jedoch weiterhin.
Wer im Sommer sein Auto in Stuttgart an-, ab- oder ummelden wollte, der musste viel Zeit mitbringen. Denn vor der Zulassungsstelle in Feuerbach bildete sich bereits am frühen Morgen eine lange Schlange. Das hat sich nach Angaben der Zulassungsstelle mittlerweile geändert. Die Wartesituation sei aktuell „überschaubar“.
Immer mehr Personen nutzen Online-Zulassung
Dass die Schlangen deutlich kürzer sind als noch im Sommer, hat laut Zulassungsstelle mehrere Gründe: Zum einen lasse die Zulassungsstelle nun mehr Personen auf einmal in das Gebäude als im Sommer. Und da im Winter generell weniger Menschen ihr Auto an-, ab- oder ummelden, halte sich auch das Kundenaufkommen aktuell im Rahmen.
Für Entlastung sorge zudem die im September eingeführte Online-Zulassung. Umgerechnet durchschnittlich rund 30 Personen pro Werktag machen laut Zulassungsstelle von der Möglichkeit Gebrauch, ihr Auto über das Service-Portal der Stadt Stuttgart an-, ab- oder umzumelden. Tendenz: steigend! Das sind täglich 30 Personen weniger, die vor der Zulassungsstelle in der Schlange stehen.
Das Kraftfahrtbundesamt kündigte jedoch an, zum Jahreswechsel die Online-Zulassung dort zu sperren, wo Mindestsicherheitsanforderungen nicht erfüllt sind. Laut einem Bericht der Automobilwoche gilt dies für mehr als zwei Drittel aller bundesweiten Zulassungsstellen. Die Stadt Stuttgart teilte unserer Zeitung mit, dass man nicht betroffen sei. Der Anbieter Komm.ONE, mit dem die Stadt zusammenarbeitet, erfülle die Sicherheitsanforderungen.
Wartezeiten am späteren Vormittag am kürzesten
Auf längere Wartezeiten müssen sich nach Angaben der Zulassungsstelle momentan nur die einstellen, die bereits lange vor Öffnung der Schalter (7.15 Uhr) vor Ort sind. Die Zulassungsstelle empfiehlt, am besten zwischen 8.30 und 12 Uhr vorbeizukommen. Wer am späteren Vormittag komme, warte nur kurz – und muss nicht so lange frieren.
Damit Besucher der Zulassungsstelle im Winter nicht in der Kälte warten müssen, stand früher ein Bus der Stuttgarter Straßenbahnen auf dem Gelände. Den gibt es jedoch nicht mehr – und laut Zulassungsstelle ist auch nicht vorgesehen, den Bus zurückzubringen. Stattdessen stehen drei Zelte vor dem Gebäude. Diese schützen zwar vor Regen, gegen die Kälte helfen sie jedoch kaum.
Unbesetzte Schalter wegen hoher Abwesenheitsquote
Wie lange eine Person in der Kälte warten muss, hängt auch davon ab, wie viele Schalter am jeweiligen Tag besetzt sind. Von 13 Schaltern sind nach Angaben der Zulassungsstelle aktuell in der Regel zwischen fünf und neun besetzt. Dass nicht mehr Schalter besetzt sind, liegt an der hohen Abwesenheitsquote der Mitarbeiter. Diese schwankt demnach zwischen 25 und 35 Prozent.
Hinzu kommt, dass derzeit nach eigenen Angaben 5,34 der planmäßigen 49,2 Stellen in der Zulassungsstelle unbesetzt sind. Fünf Mitarbeiter würden sich zudem noch in der Einarbeitungsphase befinden. Und vier weitere werden demnach bald hinzukommen, um vier Mitarbeiter zu ersetzen, die die Zulassungsstelle in den nächsten Wochen verlassen werden.
Neue Software macht Zulassung aufwendiger
Die Einarbeitung der neuen Mitarbeiter wird durch die im Juni neu eingeführte Software erschwert. Denn „das neue Verfahren erfordert eine sehr genaue Dateneingabe, sodass einzelne Bearbeitungsschritte sich etwas aufwendiger darstellen als früher“, heißt es. Das hat zur Folge, dass die Bearbeitung etwas länger dauert.
Die Wartezeiten könnten also zwar noch kürzer sein – im Vergleich zum Sommer ist der Besuch der Zulassungsstelle jedoch wieder möglich, ohne mitten in der Nacht aufstehen und anschließend stundenlang vor dem Gebäude warten zu müssen.