Unschön: der verschmutzte Eckensee Foto: Anderas Rosar/Fotoagentur Stuttgart

Kein schöner Anblick im Herzen der Stadt: Im Eckensee vor der Oper vermehren sich die Algen. An diesem Bild dürfte sich so schnell nichts ändern, denn bis zum Frühjahrsputz dauert es noch einige Wochen.

Im Zentrum der überschaubaren Wasserlandschaft Stuttgarts liegt der Eckensee, der in früheren Zeiten keine Ecken hatte, sondern oval war. Noch auffälliger als seine Form ist aktuell aber sein Inhalt: Der See ist an vielen Stellen mit grünem Glibber bedeckt und fällt Spaziergängern im Schlossgarten daher unangenehm auf.

Der Eckensee als Algensee – dieses Bild wiederholt sich Frühjahr für Frühjahr, weil die stärker werdende Sonneneinstrahlung kombiniert mit dem Nährstoffeintrag aus Enten- und Nilgans-Kot sowie Essensresten das Algenwachstum in dem flachen Wasser beschleunigt. Hinzu kommt, dass der Eckensee keinen Natur-, sondern einen Betonboden hat. So erklärt es die für die Parkpflege im Schlossgarten zuständige Wilhelma, die regelmäßig zum Frühjahrsputz anrückt. In diesem Jahr findet die Putzete nach Auskunft von Wilhelma-Sprecher Birger Meierjohann in der Woche nach Pfingsten statt; einen Monat später als im vergangenen Jahr. Bis dahin werde routinemäßig alle zwei Wochen der Beckenrand gesäubert.

Für den Dreck sind nicht nur die Wasservögel verantwortlich

Wenn die Parkpfleger schließlich am 21. Mai anrücken, wird das Wasser in Etappen abgelassen und die 7700 Quadratmeter große und die 60 Zentimeter flache Betonschale gründlich von Algen, Schlick und Schlamm gereinigt. Erfahrungsgemäß stoßen die Mitarbeiter dabei auch auf Hinterlassenschaften, die überall hingehören, nur nicht ins Wasser – vom Straßenschild bis zum Ehering. Dazu kommen reichlich Müll und Dreck, für den keineswegs nur die Wasservögel verantwortlich sind.

Nach der Putzete wird das Becken mit 4400 Kubikmeter Frischwasser neu befüllt und die Wasserfontäne in Betrieb genommen. Schon jetzt erneuert die Wilhelma ihren Appell an Parkbesucher und Passanten, den Eckensee nicht zu vermüllen. Ein verständliches Interesse daran haben auch die Oper und der Landtag – immerhin bietet ihre Außengastro Seeblick an.