Die Warmbronner Grundschule ist längst in die Jahre gekommen und müsste dringend saniert und erweitert oder durch einen Neubau ersetzt werden. Foto: Simon Granville

Erneute Diskussion um einen Neubau oder die Sanierung der Warmbronner Grundschule: Gemeinderäte fordern fundierte Entscheidungsgrundlagen.

Es bleibt vorerst weiter nur ein Traum, dass in absehbarer Zeit endlich etwas entschieden, geschweige denn entstehen wird. Seit mehr als 15 Jahren wird überlegt, diskutiert und auch gestritten, was mit der in die Jahre gekommenen Grundschule in Warmbronn passieren soll. Macht eine Sanierung mit Anbau Sinn oder gar ein kompletter Neubau? Und wo sollte ein Grundschulneubau künftig überhaupt stehen? Wäre solch einer am bisherigen Standort wegen des geringes Waldabstandes überhaupt möglich? Ein kompletter Campus auf dem Schulberg ist mittlerweile ebenfalls ein Bestandteil der Diskussion.

Thema wird erneut vertagt

So viele Fragen – und nach so vielen Jahren gibt es noch immer keine konkreten Antworten darauf. Das Thema wurde jetzt im Sozialausschuss erneut vertagt und die Verwaltung beauftragt, grundlegende und entscheidungsrelevante Punkte für den Abwägungsprozess zu klären. Beispielsweise fordern die Räte ein Gutachten mit Kostenberechnung über den Bestand des Schulgebäudes, inklusive eines Schadstoffgutachtens. Aufbauend auf dieser Basis wollen sie eine Kostenberechnung über mögliche Anbauvarianten an das bestehende Gebäude. Für sie hat alles weder Hand noch Fuß.

Alles schon einmal dagewesen? Ja. „Warum sind wir dann wieder bei Null?“, lautete die berechtigte Frage von FDP-Gemeinderat David Korte. Um diese zu beantworten, bedarf es zumindest einen kleinen Rückblick in das vergangene Jahr.

Gemeinderat stimmte bereits für einen Neubau

Im Mai 2022 hatte der Gemeinderat bereits für einen Neubau gestimmt. Auf dem Gelände sollte ein Campus entstehen, inklusive eines Neubaus einer sechsgruppigen Kita auf dem Areal an der Büsnauer Straße. Die Warmbronner Ortspolitiker machten sich allerdings weiter für eine Sanierung stark und empfahlen, die Erweiterung der Schule auf Stelzen über dem Bestandsgebäude zu errichten. Ihre Ratskollegen konnten die Warmbronner nicht überzeugen – letztlich stimmte die Mehrheit für einen Neubau.

Im März dieses Jahres ging die Verwaltung dann mit zwei Neubau-Varianten ins Rennen und stellte diese im Sozialausschuss vor. Beide Varianten beinhalteten den Abriss der vereinseigenen Tennishalle und den Wiederaufbau an anderer Stelle. Doch das Thema wurde nach einem Antrag des Warmbronners Andreas Wierse (CDU) wieder von der Gemeinderats-Tagesordnung genommen. Die Räte sahen sich nicht in der Lage, eine Entscheidung zu treffen, weil die beiden „Tennishallen-Varianten“ gar nicht durchdacht waren. Denn wer sollte Abriss und Neubau finanzieren? Der Tennisverein könnte dieses Projekt finanziell gar nicht stemmen. Und wirklich gesprochen wurde mit den Mitgliedern von Sportvereinigung und Tennisverein ohnehin nicht.

Mit allen Beteiligten an einem Tisch

Auf Anregung der Warmbronner Ratsvertreter hatte daher das Gebäudemanagement der Stadt alle Beteiligten von Grundschule, Elternvertretung, Sportvereinigung, Tennisverein und Jugendhausverein eingeladen, um am 24. März gemeinsam alle Punkte durchzusprechen. Auch Oberbürgermeister Martin Georg Cohn schaute vorbei und erkannte, dass die Varianten mit der Verschiebung der Tennishalle nicht machbar sind. Ortschaftsrätin Christiane Hug-von-Lieven (Warmbronner Liste), die für die SPD im Stadtrat sitzt, war vor diesem Treffen voller Optimismus, „dass wir bis zum Ausschuss am 26. April und bis zum Gemeinderat am 3. Mai eine sachgerechte Entscheidung treffen können“. Dem ist nicht so.

Denn an besagtem Abend wurde auch eine Sanierung des Bestandsbau mit Anbau – die eigentlich schon vom Tisch war – nicht mehr ausgeschlossen. Und der Oberbürgermeister brachte zudem eine ganz neue Option ins Spiel – im ortsnahen Gebiet „Hinter den Gärten“ gleich neben der bestehenden Kita. Könnte dort zunächst eine Interimslösung errichtet werden, während des Neubaus auf dem Schulberg? Oder könnte das gar ein neuer Standort für die Schule sein – vielleicht auch für einen neuen Kindergarten?

Baubürgermeister Klaus Brenner versicherte, dass bereits Gespräche mit Grundstückeigentümern geführt werden. „Wir sind dran und wollen möglichst rasch ein Ergebnis haben, ob diese Variante überhaupt möglich ist“, sagte Brenner. Als Frist hatte er den Freitag, 28. April gesetzt. Eine Tendenz war aktuell noch nicht von der Stadtverwaltung zu erfahren. Vielleicht kann der Baubürgermeister ja in der Sitzung des Gemeinderates am Mittwoch, 3. Mai, schon Zielführendes berichten.