Der Förderverein übergab einen Scheck über 100 000 Euro. Foto: Christoph Kutzer

Unter dem Grundstein des neues Waldheim-Gebäudes wurde eine Zeitkapsel vergraben. Sie soll daran erinnern, wie holprig der Weg zum Neubau war.

Möhringen - Noch einmal kontrolliert Schlossermeister Frank Heimsch die Lötstellen an der Metal-Kassette, die wenig später im Grundstein für den neuen Sommerbau im Waldheim Möhringen verschwinden wird. Sie enthält vom Erinnerungsfoto bis zur Tageszeitung Gaben verschiedener Akteure, die sich für die Einrichtung engagieren. Der Auftakt zur Bautätigkeit am Freitagnachmittag, 28. April, hat eine lange Vorgeschichte: Angedacht waren die Gruppenräume an diesem Standort bereits 2005, als das neue Hauptgebäude eingeweiht wurde. Erst jetzt aber sind die notwendigen Gelder beisammen.

Rund 450 000 Euro wird die in Fertigbauweise entstehende, großzügig verglaste Holzkonstruktion kosten, die den maroden früheren Bau ersetzt. Finanzierbar wird das Unterfangen dank Unterstützung durch die Stadt, aber auch aufgrund der emsigen Aktivitäten des Fördervereins, der dem geschäftsführenden Pfarrer in Möhringen, Ernst-Martin Lieb, im Zuge der Feier zum Baubeginn einen Scheck über 100 000 Euro überreichte. Die Differenz zum ursprünglich angepeilten Betrag, weitere 20 000 Euro, will man in den kommenden Monaten zusammen bekommen.

Die Einweihung ist für den 21. Juli geplant

350 Kinder werden den Neubau schon innerhalb der ersten 14 Tage der kommenden Waldheimsaison mit Leben füllen. Noch sind nur die Streifenelemente aus Beton sichtbar, auf denen der Holzboden des Sommerdomizils ruhen wird. Zwei Gruppenräume à 34 Quadratmeter, zwei Lagerräume und ein Mitarbeiterraum werden unter dem begrünten Flachdach Platz finden. „Einerseits wirkt der Neubau eher schlicht“, sagt Lieb. „Andererseits ist er zeitlos attraktiv wie das Waldheim, das wir nun bereits seit zehn Jahren haben.“

„Die Innenverkleidung aus Holz hat sich im Hauptgebäude extrem bewährt“, ergänzt Siegfried Gergs, der gemeinsam mit seinen Kollegen bei der freien Architektenpartnerschaft Gergs-Blum-Schempp den Entwurf geliefert hat. „Gestrichene Wände hätte man wegen Kratzern und Verschmutzung längst ausbessern müssen. Das Holz ist weniger empfindlich und wird von den Jugendlichen auch anders wertgeschätzt.“

Dann ist es soweit: Nachdem auch die jüngsten Besucher der Feier ihre Hand voll Zement beigesteuert haben, streicht Volker Haisch vom ausführenden Bauunternehmen Gottlieb Haisch die graue Masse über der Zeitkapsel glatt. Liebevoll ritzt Gergs mit einem Nagel das Datum ein. Am Dienstag, 2. Mai, werden die ersten Holzmodule eintreffen. Sobald der Neubau steht, soll auch der in die Jahre gekommene Belag des umgebenden Platzes erneuert werden. Die offizielle Einweihung des Sommerbaus ist für den 21. Juli geplant.