Die Waldbrandgefahr im Kreis Böblingen steigt. Darum haben erste Kommunen ihre Grillplätze gesperrt. Weitere Verbote könnten folgen.
Es ist warm und windig, geregnet hat es seit Tagen nicht. Auch für die kommenden Tage ist warmes, sonniges Wetter angesagt. Darum steigt die Waldbrandgefahr. Darauf weist der Kreis Böblingen hin. Im Waldbrandgefahrindex des Deutschen Wetterdienstes liegt Renningen exemplarisch für den Kreis bei einer 3. Das bedeutet mittlere Gefahr.
Zwar bestehen die Wälder im Kreis überwiegend aus Laubbäumen, was die Gefahr von großflächigen Waldbränden, wie sie aktuell in nadelholzgeprägten Wäldern in Brandenburg und Kanada wüten, mindere. Darauf dürfe man sich aber nicht ausruhen. „Es ist insbesondere der anhaltende Wind, der nicht nur austrocknet, sondern Glutnester anfachen würde“, heißt es vom Forstamtsleiter des Kreises, Reinhold Kratzer.
Die Situation im Kreis Böblingen sei von Ort zu Ort unterschiedlich. Darum sollen Kommunen selbst entscheiden, welche Vorkehrungen sie zum Schutz vor Waldbränden treffen. Die Gemeinde Aidlingen zum Beispiel hat vorsichtshalber bis auf Weiteres alle Grillstellen im Gemeindegebiet gesperrt.
Die Städte Sindelfingen und Böblingen haben noch kein Verbot ausgesprochen. Derzeit sei die Lage im Böblinger Stadtwald noch nicht so akut, dass die Grillstellen gesperrt werden müssten, sagt Stadtsprecher Gianluca Biela. Allerdings, sagt seine Sindelfinger Amtskollegin Tilla Steinbach, sei bei anhaltender Trockenheit davon auszugehen, dass auch in der Daimlerstadt zeitnah ein Grillverbot ausgesprochen und Grillplätze gesperrt werden.
Regeln im Wald beachten
Fast alle Waldbrände sind auf menschliches Handeln und Fahrlässigkeit zurückzuführen, sagt Kreissprecherin Simone Hotz. Darum gibt es Regeln, die beachtet werden müssen. So gilt von März bis Oktober absolutes Rauchverbot im Wald. Grillen und Feuermachen ist nur an offiziellen Feuerstätten und Grillplätzen erlaubt – falls kein Verbot besteht.
Kann ein Feuer nicht beaufsichtigt werden, muss es vollständig gelöscht werden. Das Parken auf Grünstreifen und gemähten Flächen am Waldrand kann dazu führen, dass durch die heißen Katalysatoren Feuer ausbricht. Wer einen Waldbrand bemerkt, muss diesen unverzüglich melden.