Ein Feuerwehrmann ist bei einem Waldbrand im Einsatz. Den dritten Tag in Folge kämpfen Feuerwehrleute in Griechenland gegen drei große Feuerfronten. Foto: XinHua/dpa/Lefteris Partsalis

Feuerwehrleute kämpfen gegen die verheerenden Waldbrände auf der griechischen Ferieninsel Rhodos. Starke Winde fachen die Feuer immer wieder an, die inzwischen vollkommen außer Kontrolle geraten sind. Hunderte Touristen müssen evakuiert werden. 

Die Waldbrände auf der griechischen Ferienisnel Rhodos sind außer Kontrolle geraten. Mehrere Hotels und Pensionen sind am Samstagnachmittag (22. Juli) auf der Südseite der Ferieninsel Rhodos evakuiert worden. Hunderte Touristen mussten mit Bussen und Booten der Küstenwache in Sicherheit gebracht werden.

Betroffen sind Hotels des Küstenabschnitts von Kiotari, die rund 55 Kilometer südlich von der Stadt Rhodos liegt. Das berichtet der staatliche Rundfunk. "Es ist der schwierigste Brand, mit dem wir kämpfen müssen", sagt ein Sprecher der griechischen Feuerwehr.

In der Region von Rhodos wehen Winde der Stärke sechs. "Die Rauchbildung ist so stark, dass man kaum atmen kann. Die Menschen werden in die Kleinstadt Gennadi gebracht, von wo aus sie in andere Hotels untergebracht werden sollen", erklärte Konstantinos Traraslias, Vize-Bürgermeister von Rhodos, dem Athener Nachrichtensender Skai.

Wo toben die Waldbrände auf Rhodos?

Nach Aussage der Feuerwehr erschwert das unwegsame Gelände mit bis zu 15 Meter hohen Bäumen in der Mitte der Ferieninsel die Löscharbeiten. Ein Hotspot befindet sich weiterhin bei Salakos, einem 350-Einwohner-Dorf auf der Westseite der Insel, 40 Kilometer von der Hauptstadt Rhodos-Stadt und sieben Kilometer von der Nordwestküste entfernt.

Mehrere Dörfer und etliche Hotels mussten in den vergangenen Stunden evakuiert werden. Wie die Feuerwehr mitteilt, handelt es sich um die Ortschaften Eleousa, Salakou und Dimilia sowie ein Hotel in unmittelbarer Nähe. Alle Orte befinden sich in der Inselmitte, wo seit Tagen ein großer Waldbrand tobt.

Auf unserer Karte sehen Sie, wo die Waldbrände auf Rhodos derzeit wüten:

Nächste Hitzewelle rollt auf Südeuropa zu

Die Feuerwehr warnt abermals vor großer Waldbrandgefahr. "Uns stehen noch schwierigere Zeiten bevor", sagt ein Sprecher am Samstag im Staatsfernsehen. Die Brände im Raum Athen und auf der Halbinsel Peloponnes seien unter Kontrolle gebracht worden. Sie flammen aber immer wieder auf, weil alles vertrocknet sei, heißt es.

Mehrere Hunderte Feuerwehrleute in Griechenland kämpfen schon seit Tagen gegen die Brände an, die immer neue Schneisen der Zerstörung in die Wälder und Vegetation schlagen. Die Männer und Frauen des Zivilschutzes kämpften „Tag und Nacht“ gegen die Flammen, sagt Zivilschutzminister Vassilis Kikilias. 

Waldbrand-Saison hat gerade erst begonnen

Trotz des pausenlosen Einsatzes der Feuerwehrleute, mehrerer Löschflugzeuge sowie  Hubschraubern breite sich das Feuer weiter in dr Mitte von Rhodos aus, warnt  Feuerwehrsprecher Vassilis Vathrakogiannis.

Dem Sprecher zufolge wurde inzwischen der Zivilschutz-Mechanismus der EU aktiviert, der die Zusammenarbeit mit der Europäischen Union beim Katastrophenschutz regelt.  Hunderte Feuerwehrleute aus Rumänien, Bulgarien, Polen, der Slowakei und Malta sind inzwischen zur Verstärkung der Feuerwehr in Griechenland angekommen und kämpfen nun gemeinsam gegen die Flammen. Frankreich, Italien, die Türkei, Zypern, Israel und Jordanien beteiligen sich mit Löschflugzeugen und Hubschraubern an den Löscharbeiten, teilt der griechische Zivilschutz mit. Entwarnung könne es angesichts der andauernden großen Trockenheit und neuen Hitzewellen nicht geben, heißt es.