Zum ersten Mal seit zwanzig Jahren gelingt der Südwest-CDU ein Führungswechsel ohne Streit. Die Partei will wieder an die Macht und setzt dabei ganz auf Manuel Hagel.
Es ist ein Schlüsselmoment beim Wahlparteitag der baden-württembergischen CDU in der mit dunklem Holz getäfelten Stadthalle von Reutlingen. Mindestens eine halbe Stunde schon steht Manuel Hagel am Mikrofon auf der Bühne. Hinter ihm prangt auf der Großleinwand das Motto, das die Partei sich für dieses Treffen und die nahe Zukunft gegeben hat: „Schaffen, was Zukunft hat“. Dass der gelernte Banker – 35, verheiratet, zwei kleine Söhne – der Politiker sein wird, der den Kurs dafür vorgibt, ist lange klar. Nicht sicher ist im Vorfeld seiner Wahl aber, ob es ihm gelingt, den Funken überspringen zu lassen und die lange in Lager zerfallene Partei wieder in eine geschlossene Kampfformation zu verwandeln.