Der Entwurf des Haushaltsplan. Foto: Michael Steinert

Wenn es nach Oberbürgermeister Fritz Kuhn geht, soll 2014 und 2015 vor allem in Kitas investiert werden. Dagegen sind einige Projekte, die von den Bezirksbeiräten priorisiert wurden, erst einmal durchs Raster gefallen.

Stuttgarter Norden - Die Wunschliste der Stadtverwaltung für die nächsten beiden Jahre ist lang. 68 Seiten umfasst das Papier, auf dem zu lesen ist, dass die einzelnen Referate Investitionen in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro in 2014 und 2015 für notwendig erachten. Doch die Stadtkasse gibt das nicht her. Da sind sich Oberbürgermeister Fritz Kuhn und Finanzbürgermeister Michael Föll einig. Sie haben dem Gemeinderat vor wenigen Tagen vorgeschlagen, Investitionen in Höhe von „nur“ 539 Millionen Euro zu tätigen – und das allerdings auch nicht in den nächsten beiden Jahren, sondern bis 2018.

Investitionen in Hallen- und Freibad geplant

Erfahrungsgemäß haben die Maßnahmen, die von der Rathausspitze für den Doppelhaushalt vorgeschlagen werden, gute Chancen, auch vom Gemeinderat befürwortet und somit finanziert zu werden.

Auch einige Projekte im Stuttgarter Norden haben für den Oberbürgermeister einen so hohen Stellenwert, dass sie es in seine Vorschlagsliste geschafft haben. Da wäre beispielsweise die Generalsanierung des Feuerbacher Hallenbads zu nennen, die auch im Rahmen des zweiten Stuttgarter Bürgerhaushalts ganz weit vorn, auf Platz 5 landete. Rund elf Millionen Euro sollen in den Jahren 2014 bis 2017 bereit gestellt werden, um die Bausubstanz und die technischen Anlagen des Kulturdenkmals zu sanieren.

Auch in das Freibad des SSV Zuffenhausen auf der Schlotwiese soll investiert werden. 400 000 Euro kostet es den Verein, seine 28 Jahre alten technischen Anlagen zur Wasseraufbereitung zu erneuern. Die Verwaltung schlägt vor, einen Zuschuss in Höhe von 330 000 Euro zu gewähren.

Zahlreiche Projekte nicht berücksichtigt

Zudem soll im nächsten Doppelhaushalt auch wieder großer Wert auf den Ausbau der Kinderbetreuung gelegt werden. Die Verwaltungsspitze schlägt vor, etwa 400 000 Euro für die Kita des CJD Stuttgart an der Feuerbacher Wiener Straße bereitzustellen. Die Einrichtung an der Weilimdorfer Wormser Straße 23 b soll umgebaut werden. Sanierungen stehen im Kinderhaus Girasole an der Schrozberger Straße in Zuffenhausen und in der Kita der Gustav-Werner-Kirche an der Wildeckstraße an. Gelder sollen ebenfalls in die Erweiterung der Kita Krötenweg in Weilimdorf und Borkumstraße in Zuffenhausen sowie in den Bau des Kinderhauses an der Zuffenhäuser Bietigheimer Straße und in die neue Kita der evangelischen Kirchengemeinde Himmelsleiter an der Haldenrainstraße 198 fließen. Auch die Kita-Neubauten an der Elsässer/Lothringer Straße in Zuffenhausen und Torgauer Straße in Weilimdorf soll investiert werden. Des Weiteren sind in der Liste der Verwaltungsspitze noch die Erneuerung des Kunststoffrassenplatzes des TSV Weilimdorf oder auch 268 000 Euro für die Begegnungsstätte in der Botnanger Ortsmitte zu finden.

Allerdings sind auch zahlreiche Projekte und Wünsche aus dem Stuttgarter Norden von Oberbürgermeister Kuhn und Finanzbürgermeister Föll nicht berücksichtigt worden. Durchs Raster sind unter anderem die Neugestaltung des Botnanger Marktplatzes, der Kreisverkehr Solitude-/Engelbergstraße in Weilimdorf, der Umbau des Zuffenhäuser Festplatzes sowie Planungsmittel für den Neubau des Feuerbacher Jugendtreffs Camp und ein mögliches Bürger- und Familienzentrum am Standort Korntaler Straße in Stammheim gefallen.

Hier müssen die Bürger nun auf die Stadträte hoffen, die dabei sind, ihre Anträge und Prioritätenlisten für den kommenden Doppelhaushalt zu formulieren.