Führende FDP-Politiker haben vor dem Dreikönigstreffen ihrem Parteichef Mut zugesprochen.

Berlin - Wenige Tage vor dem Dreikönigstreffen der Liberalen haben führende FDP-Politiker ihrem Parteichef den Rücken gestärkt. Gleichzeitig bekräftigten sie aber hohe Erwartungen an das Auftreten von Guido Westerwelle in Stuttgart.

FDP-Bundestagsfraktionsvize Patrick Döring sieht keinen Anlass mehr zur Personalspekulationen. „Die Debatte um den Parteivorsitzenden ist im Prinzip beendet. Westerwelle hat vor Weihnachten klar gemacht, dass er weitermachen will - und an der Einschätzung dürfte sich bei ihm seitdem nichts verändert haben“, sagte Döring. Er rief die Liberalen nun zur Geschlossenheit auf. „Ich gehe davon aus, dass Westerwelle in Tonalität und Perspektive die FDP überzeugen wird. Ein selbstkritischer, aber kämpferischer Ton wäre angebracht. Wenn er das schafft, wird die FDP danach wieder in einer geschlossenen Schlachtordnung auftreten.“

Niebel: "Ich kenne keinen besseren Vorsitzenden"

Entwicklungsminister Dirk Niebel warnte indessen davor, FDP-Generalsekretär Christian Lindner gegen Westerwelle ins Spiel zu bringen. „Wir sollten Führung und Führungsreserve nicht immer gegeneinander stellen“, forderte Niebel. Es gebe zwar immer Alternativen, „aber ich kenne keinen besseren Vorsitzenden in der Geschichte der FDP als Guido Westerwelle“. Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hatte zuvor Lindner für höhere Aufgaben in der Partei empfohlen.

Beim bevorstehenden Landtagswahlkampf sieht der frühere FDP-Generalsekretär besonders die Parteizentrale in der Pflicht. „Wir haben nach der Bundestagswahl unsere Kompetenz der direkten Kommunikation vernachlässigt“, räumte Niebel ein. Mitglieder, Wähler, Unterstützer und interessierte Öffentlichkeit hätten die Position der FDP oftmals gar nicht mehr feststellen können. „Unsere Parteizentrale muss die Kompetenz der direkten Kommunikation wiedergewinnen.“

Koch-Mehrin: Westerwelle erfolgreichster FDP-Chef

Auch FDP-Präsidiumsmitglied Silvana Koch-Mehrin wünscht sich, dass die Partei stärker über inhaltliche Erfolge wahrgenommen wird. Sie forderte ein Ende der Personaldebatte und stellte sich ausdrücklich hinter ihren Parteichef. „Guido Westerwelle ist der erfolgreichste Parteivorsitzende, den wir je hatten, er ist ein grandioser Wahlkämpfer, ein sehr guter Stratege - ich glaube, dass er nach wie vor als Parteivorsitzender einen wesentlichen Anteil an den Erfolgen der FDP haben wird“, sagte die Vizepräsidentin des Europaparlaments. „Wenn sich jemand zum besseren Parteivorsitzenden berufen fühlt, dann sollte er auch den Mut haben und gegen Westerwelle im Mai auf dem Bundesparteitag antreten“, sagte Koch-Mehrin.

„Personaldiskussionen sind Gift, keine Medizin“, unterstrich FDP-Fraktionschefin Birgit Homburger und setzt für die Zukunft der Partei auf die Stuttgarter Zusammenkunft. „Schwierige Situationen haben wir mit dem Dreikönigstreffen häufig zum Guten wenden können. Das wird in diesem Jahr wieder so sein.“