2023 gibt es 783 Regelverstöße im Hofener Naherholungsgebiet. Die Stadt sieht noch keine Entspannung und plant weitere Maßnahmen.
Müll, unerlaubtes Grillen, Parken und Radfahrer – am Max-Eyth-See gibt es viele Probleme. Maßnahmen der Verwaltung wie verstärkte Kontrollen durch Ordnungs- und Sicherheitsdienst greifen, aber laut Stadt gibt es noch keine Entspannung. Am See gibt es viele unterschiedliche Interessen: Naherholungssuchende, Lärm, Grill- und Partyfans auf der einen Seite, auf der anderen ein Natur- und Vogelschutzgebiet, welches Rücksicht erfordert. Stadt und Gemeinderat haben den Bereich aufgrund vieler Beschwerden verstärkt im Visier und die Regeln dort verschärft. Auf Bitten des Bezirksbeirats gab es jetzt einen Lagebericht der Stadt.
Wie bewertet das Ordnungsamt die Lage?
Ein Kriminalitätsschwerpunkt war es nicht, stellt Stefan Praegert vom Ordnungsamt fest. An Schönwettertagen ist der Max-Eyth-See aber ein Schwerpunkt von Ordnungsstörungen, besonders an Wochenenden und Feiertagen. Ein Sicherheitsdienst war an Wochenenden im Einsatz, ein Ordnungsdienst war an Freitagen, Samstagen, und Feiertagen, nicht an Sonntagen tätig.
Wie viele Polizeieinsätze gab es?
Zwischen Mitte Februar und Ende Dezember 2023 gab es 68 Einsätze, davon 15 Straftaten. Nächtliche Trinkgelage an Wochenenden und Feiertagen sind im vergangenen Jahr nur noch vereinzelt aufgetreten.
Wie viele Regelverstöße wurden gezählt?
Insgesamt gab es letztes Jahr 763 Ordnungsstörungen, davon 283, die unerlaubtes Grillen betrafen, 345 Verstöße von Radfahrern und 110 Verkehrsverstöße. Im Juni und Juli wurden 10 Verstößen weniger wegen des Grillverbots gezählt. Der Ordnungsdienst, der Seebesucher auf Regelverstöße aufmerksam macht, sieht noch Verbesserungsbedarf. Angaben zur Zahl der Anzeigen und Verwarnungen gab es nicht.
Wie oft war die Feuerwehr am See?
Die Feuerwehr war 2021 und 2022 zu zehn Einsätzen am See, davon drei respektive sechs Kleinbränden, im vergangenen Jahr war sie bei fünf Einsätzen mit drei Kleinbränden vor Ort.
Welche Vorschläge zur Verbesserung gibt es?
Nach Angaben des Ordnungsamts müssten Verstöße konsequenter sanktioniert werden, Mülltonnen öfter geleert und frühzeitig Radverbotsschilder aufgestellt werden. Hinweistafeln sollen vereinfacht werden.
Was ändert sich in diesem Jahr?
Zur nächsten Grillsaison sollen fünf Banner auf die Grillzeiten aufmerksam machen. Für ein Parkraumkonzept sollen die Pläne in diesem Jahr erarbeitet werden, ebenso für die Hauptradroute und das Radverkehrskonzept. Die Radrouten sollen auf die andere Neckarufer verlegt werden. Derzeit ist die Austraße wegen Bauarbeiten bis 2025 für Radfahrer gesperrt.
Warum ist die zweite Schranke noch nicht da?
Für die zweite Schranke an der Haltestelle Wagrainäcker ist noch keine rechtssichere Lösung gefunden. Es hängt mit der Stadtbahnlinie zusammen, die sich dort befindet.
Was passiert mit dem Gewässer in diesem Jahr?
Kornelija Virag vom Tiefbauamt erklärte, dass die zuletzt vermehrt auftretende Wasserpflanze namens Hornblatt in Abstimmung mit dem Umweltamt wieder vor dem Absterben der Pflanzen gemäht werden soll. Eine erste Mahd ist für Ende Juli vorgesehen, die zweite Anfang September. Segler und der Bootsverleih hatten 2023 monatelang Probleme mit dem großen Hornblattbewuchs. Es soll ein Gutachten zu den Wasserpflanzen geben. Fischbestand und Sauerstoff-Werte werden ebenfalls regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf mobile Belüfter und eine Wasserfontäne eingesetzt.
Wie bewertet der Bezirksbeirat die Ergebnisse?
Das Gremium verlangte noch mehr Angaben, etwa zu Schäden durch Brände und Zahlen zu den Anzeigen, Verwarnungen auch beim Grillen und Lösungen für das Radfahr- und Parkproblem. Auch soll der Bereich der Allmandwiesen und des Klassenzimmers am See vom Sicherheitsdienst und Vollzugsdienst mit überwacht werden. Zum Thema Grillen gab es Befürworter und Ablehnung.