Treffer Nummer 22 und 23: VfB-Stürmer Simon Terodde Foto: dpa

Zwei Tore, dazu viel Arbeit für die Mannschaft – Simon Terodde war mal wieder der beste Mann des Spiels. Die Torjägerkanone in der zweiten Liga hat er so gut wie sicher. Einen anderen Titel ebenso.

Stuttgart - Noch gibt es im deutschen Profifußball nicht den „Man of the Match“, den nach Schlusspfiff als herausragenden Akteur geehrten Spieler des Spiels. Hätte es die Auszeichnung am Sonntag nach dem 3:0 des VfB gegen Erzgebirge Aue gegeben, wäre der Fall für die Jury klar gewesen: Simon Terodde überragte mal wieder alle – und das nicht nur wegen seiner beiden Treffer. Terodde war der Antreiber in der Offensive, Terodde ergrätschte sich die Bälle, Terodde verteilte die Bälle, trieb in kritischen Phasen seine Mannschaft an und bewies vor dem Tor einmal mehr seine Klasse. Eine glatte Eins also. „Welch wichtiger Spieler er für die Mannschaft ist, hat man heute wieder einmal gesehen“, lobte Sportchef Jan Schindelmeiser.

„Vorne ist Simon ein Phänomen“ – die Stimmen zum Spiel

Nach zwölf Minuten ging die Terodde-Show los. Reichlich ungestüm rempelte Aues Verteidiger Louis Samson den 29-Jährigen im Strafraum um. Wie schon in den Spielen gegen Dynamo Dresden und beim 1. FC Nürnberg legte sich der Torjäger vom Dienst den Ball selbst zurecht – dieses Mal schlug er flach rechts unten ein. Spätestens nach dem 2:0 – Teroddes 23. Saisontor, so viele wie der gesamte Karlsruher SC – muss Horst Hrubesch um seinen Titel als Kopfballungeheuer vom Dienst fürchten. Alexandru Maxim leitete den Ball mit der Hacke zu Emiliano Insua weiter, dessen Flanke platzierte der Mittelstürmer kunstvoll per Kopf ins lange Eck. Ach ja, den Angriff mit seiner Balleroberung eingeleitet hatte Terodde natürlich auch.

Für Wolf ist Terodde ein „Vorbild“

Es war die Vorentscheidung in einem Spiel, das zu diesem Zeitpunkt auf der Kippe gestanden hatte. „Aue war sehr gut eingestellt. Sie haben es uns unheimlich schwer gemacht, am Ende ist das Ergebnis sicher um ein, zwei Tore zu hoch ausgefallen“, stellte der alte und wohl auch neue Torschützenkönig der zweiten Liga fest. Tatsächlich richtete sich der Tabellenführer nach der frühen Führung etwas zu gemütlich ein. Anfang der zweiten Hälfte sah man Terodde, an der Mittellinie stehend, wie er seine Kollegen mit rudernden Armen dazu aufforderte, wieder mehr zu tun und früher zu attackieren. „Nach der Pause waren wir am 1:1 dran“, analysierte der Gäste-Coach Domenico Tedesco, der am Ende aber feststellen musste: „Der Sieg des VfB ist absolut verdient.“ Mit dem Treffer zum 3:0 durch Alexandru Maxim war er endgültig besiegelt (75.).

Terodde überragt alle – die VfB-Spieler in der Einzelkritik

Auch Hannes Wolf war der Schwächemoment seiner Mannschaft nicht entgangen. In dieser Phase der Saison, so kurz vor dem großen Ziel und dem entscheidenden Spiel bei Hannover 96 am Sonntag (15.30 Uhr), wollte er aber nur auf die positiven Aspekte des Spiels eingehen: die „offensive Topleistung“, die Bereitschaft, jedem verloren gegangenen Ball nachzusetzen und der Tatsache, dem Druck einmal mehr standgehalten zu haben. Ein Sonderlob für seinen Torjäger hatte der 36-Jährige dabei gar nicht nötig. Nur so viel: „Er ist die ganze Saison schon ein Vorbild für alle.“ Weshalb Simon Terodde auf den nächsten Titel zusteuert, den es eigentlich gar nicht gibt: Spieler der Saison.

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