Sven Mislintat vermisst bei vielen Entscheidungen der Schiedsrichter eine klare Linie. Foto: Baumann

Sven Mislintat spricht nach dem rustikalen Einsteigen von Wolfsburgs Ridle Baku gegen Nicolas Gonzalez von einem „Kann-Elfmeter“. Trotzdem steht der VfB-Sportdirektor jetzt in direktem Kontakt mit Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich.

Stuttgart - Der VfB kommt in Sachen Schiedsrichter-Entscheidungen nicht zur Ruhe. Auch im Spiel beim VfL Wolfsburg (0:1) hatte es bereits in der neunten Minute eine Szene gegeben, welche die Gemüter erhitzte. Denn als Nicolas Gonzalez in den Strafraum der Wölfe eindrang, da trennte ihn der VfL-Verteidiger Ridle Baku mit einem rustikalen Körpereinsatz vom Ball. Doch der Schiedsrichter Florian Badstübner ließ weiterspielen. „Ich habe meine Probleme, diese Szenen aus der Analyse heraus zu lassen. Wenn ich mir die Szene von Nico anschaue, dann hat das nichts mit normalem Rempeln zu tun“, sagte der VfB-Sportdirektor Sven Mislintat: „Das ist fast ein Bodycheck.“

Mislintat fordert mehr Stringenz

Für Mislintat war die Szene unter dem Strich zwar lediglich ein „Kann-Elfmeter“. Allerdings wurde von den Schiedsrichtern, so die Auffassung des 48-Jährigen, mal wieder mit zweierlei Maß gemessen. „Wenn sie nicht Elfmeter geben“, ergänzte Mislintat: „Dann muss mir mal einer erklären, warum Orel Mangala in der 85. Minute Gelb sieht für ein Vergehen, das deutlich deutlich geringer ausgefallen ist. Ich wünsche mir da mehr Stringenz, dann habe ich weniger Probleme damit.“ In besagter Szene hatte der junge Belgier seinen Gegenspieler auf Höhe der Mittellinie geschubst.

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Tatsächlich hat Sven Mislintat jetzt den Dialog mit Lutz Michael Fröhlich aufgenommen – und hat dem Schiedsrichter-Boss nach dem Wolfsburg-Spiel geschrieben. Denn der Chef der Abteilung Elite Schiedsrichter hatte Mislintat nach der Partie des VfB gegen den FC Bayern München Ende November gebeten, bei Redebedarf Kontakt zu ihm aufzunehmen. Damals hatte der VfB-Sportdirektor nach zwei, drei umstrittenen Szenen deutliche Kritik an Schiedsrichter Harm Osmers und dem Videoassistenten (VAR) geübt. „Jetzt bin ich auf die Antwort sehr gespannt“, sagte Mislintat nach dem Wolfsburg-Spiel.

Wieder kein Elfmeter

Schließlich bemängelt Mislintat obendrein, dass es am Sonntag nach einem Schuss von Sasa Kalajdzic und einem anschließenden Handspiel von Wolfsburgs Verteidiger Maxence Lacroix ebenfalls keinen Elfmeter gegeben hatte. „Handspiel ist inzwischen ein immer währendes Thema. Da können die Schiedsrichter vielleicht gar nicht mehr viel dafür. Es ist Wahnsinn“, resümierte Sven Mislintat.