Cacau mit Sohn Levi - die ganze Familie zieht nach Japan Foto: dpa

Der frühere VfB-Stürmer unterschreibt bis 2015 beim Tabellen-15. der japanischen J-League – und schmiedet weitere Pläne für die Zukunft.

Stuttgart - Elf Jahre lang hat Cacau für den VfB Stuttgart seine Knochen hingehalten, er hat viele Tore erzielt, ist zum Liebling der Fans und zum Nationalspieler aufgestiegen, die Familie war und ist sein Rückhalt und das Haus in Korb seine Rückzugsstätte. Ein geordnetes Leben war das – und ganz anders als das, was er nun erleben wird: neues Land, neue Sprache, neue Kultur, neuer Verein. Cacau wechselt, wie die StN schon am 4. August exklusiv gemeldet hat, zu Cerezo Osaka in die japanische J-League, wo er am Sonntag (Ortszeit) einen Vertrag bis Juni 2015 unterschrieben hat. Ein Abenteuer also? Da schmunzelt der gebürtige Brasilianer und sagt: „Ein kontrolliertes Abenteuer. Das größere Abenteuer war für mich, als ich 1999 nach Deutschland kam – ohne Verein, ohne Geld und ohne Deutschkenntnisse.“

Jetzt, mit 33 Jahren, ist er reifer und gut situiert. An Geld mangelt es ihm nach 13 Profijahren nicht, in Osaka verdient er obendrauf geschätzte 2,5 Millionen Euro im Jahr, und von seiner Erfahrung sollen künftig auch die neuen Mitspieler profitieren. Zumindest ist das der Plan des Vereins, der vor der Saison davon träumte, Meister zu werden – und nach 19 Spielen und nur einem Sieg aus den letzten zehn Begegnungen Platz 15 (von 18) belegt. „Der Verein hat eine lange Geschichte und viele gute Spieler hervorgebracht. Er hat es verdient, besser dazustehen“, sagt Cacau.

Deshalb hat Cerezo Osaka kürzlich Trainer Marco Pezzaiuoli (45) verpflichtet. Der Ex-Coach der TSG Hoffenheim knüpfte den Kontakt zu Cacau, der nun neben dem Uruguayer Diego Forlan (35) stürmt, der 2010 zum besten Spieler der WM gekürt wurde.

Das waren genug Gründe für Cacau, dem Lockruf zu folgen. „Ein deutscher Trainer, der mich haben möchte und meine Stärken kennt, ein Weltklassespieler wie Forlan und tolle Bedingungen für meine Familie – das Gesamtpaket hat mich überzeugt“, sagt Cacau, der sich bei seinem Landsmann Jorginho (früher Bayer Leverkusen, Kashima Antlers) eingehend nach Japan und der J-League erkundigt hat. „Ich will etwas Neues sehen, er hat mich überzeugt“, sagt Cacau.

An diesem Mittwoch steigt er mit seiner Frau Tamara und den Kindern Lidia (8), Levi (6) und Davi (2) in den Flieger, am Freitag stellt ihn sein neuer Verein auf einer Pressekonferenz vor. Lidia und Levi, der eingeschult wird, besuchen die deutsch-internationale Schule in Osaka, die nur fünf Minuten Fußweg von Cacaus neuem Domizil entfernt liegt. An Cacaus Plan, noch zwei Jahre Fußball zu spielen, hat sich nichts geändert. „Wenn es uns in Osaka gefällt, kann es gut sein, dass ich dort verlängere“, sagt er.