Banner der VfB-Fans beim Spiel gegen Hoffenheim an diesem Samstag. Foto: IMAGO/Michael Weber/IMAGO/Michael Weber IMAGEPOWER

„Mitglieder verkauft und verraten – ihr hab zwei Wochen Zeit, diesen Fehler zu korrigieren“, stand auf einem Banner beim 3:0 (2:0)- Sieg des VfB Stuttgart am Samstagabend in Hoffenheim. Was es damit auf sich hat.

Die Fans des VfB Stuttgart haben sich in den Machtkampf beim Tabellendritten der Fußball-Bundesliga eingeschaltet und dem Aufsichtsrat um die neue Vorsitzende Tanja Gönner ein Ultimatum gestellt. „Mitglieder verkauft und verraten - ihr hab zwei Wochen Zeit, diesen Fehler zu korrigieren“, stand auf einem Banner, das am Samstag im Bundesligaspiel bei der TSG Hoffenheim im Gästeblock gezeigt wurde.

 

In gut zwei Wochen, am Ostersonntag, empfängt der VfB den Aufsteiger 1. FC Heidenheim. Das Banner der Stuttgarter Anhänger könnte auf einen Protest hindeuten, der zu einer Spielunterbrechung führen soll.

Gönner seit Dienstag an Spitze von Aufsichtsrat

Die 54 Jahre alte Rechtsanwältin Gönner wurde am vergangenen Dienstag an die Spitze des Aufsichtsrates gewählt, die frühere Ministerin in Baden-Württemberg folgte auf Vereinspräsident Claus Vogt. Vorausgegangen war der Wunsch des neuen Anteilseigners Porsche nach einer personellen Veränderung an der Spitze des elfköpfigen Gremiums.

Vogt wehrt sich gegen seine Abwahl und beruft sich dabei auf ein Versprechen des früheren Präsidenten Wolfgang Dietrich. Dieser hatte im Rahmen der Ausgliederung der Profisparte 2017 erklärt, „dass der gewählte Präsident des e.V. auch das Kontrollgremium anführen müsse“.

Der Vorstand der Schwaben rief am Freitag zu Ruhe und Geschlossenheit auf. Die aktuelle Situation auf vereinspolitischer Ebene sei „eine besondere Belastung auf praktisch allen Ebenen und kommt zur Unzeit“, hieß es in einer Stellungnahme. Das Gremium um den Vorsitzenden Alexander Wehrle wolle in einer „kompakten Arbeitsgruppe aktiv an der formalen Klärung bestehender Problemstellungen“ arbeiten.

VfB siegt in Hoffenheim

Trotz des tobenden Machtkampfs in der Chefetage hält der VfB Stuttgart seinen beeindruckenden Kurs Richtung Champions League. Die bestechend starken Schwaben gewannen am 26. Spieltag der Fußball-Bundesliga das baden-württembergische Duell bei der TSG Hoffenheim 3:0 (2:0).

Durch den ersten Sieg in Sinsheim seit rund elf Jahren festigte der VfB den dritten Tabellenplatz.Enzo Millot (16.), Serhou Guirassy (45.+1) und Jamie Leweling (68.) trafen für die Stuttgarter, bei denen die vier in die Nationalmannschaft berufenen Profis von Beginn an beim „Heimspiel“ in Sinsheim aufliefen. Der VfB hat aus den vergangenen acht Partien 22 von 24 möglichen Punkten geholt.