Vieles hinkt bei der Digitalisierung, auch der Ausbau von Glasfaserkabeln. Foto: dpa/Armin Weigel

Der digitale Fortschritt ist eine Schnecke. Die Städte und Gemeinden dürfen sich bei gelungenen Aktionen gerne auf die Schulter klopfen, meint Johannes M. Fischer. Aber sie müssen bei der Digitalisierung auch mächtig aufs Gas treten.

Der Begriff von der Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen ist in der Ideengeschichte im 20. Jahrhundert verankert, aber er wird inzwischen auch angewendet, um den Zustand der Digitalisierung im Deutschland der 2020er Jahre zu beschreiben. Mehrere Epochen stehen hier nebeneinander: Das Amt, das sich wie in den 1970er Jahren in Papier verheddert, die Kommune, die es schon als Erfolg feiert, dass Autofahrer bargeldlos Knöllchen bezahlen können und Superrechner, die jede Superlative sprengen. Gemessen wird in Vergleichen meist, was sich bei der Bevölkerung unmittelbar auswirkt, und das ist auch der Grund, warum sich Deutschland in jedem, aber auch wirklich jedem Ranking, dass den Digitalisierungszustand misst, im hinteren Mittelfeld befindet.