Fahndung erfolgreich: Die Polizei hat die beiden Tatverdächtigen in Schweinfurt festgenommen. Foto: dpa

Die beiden Tatverdächtigen im Fall eines versuchten Tötungsdelikts in Laupheim (Landkreis Biberach) sitzen in Untersuchungshaft. Einer der beiden ist den Behörden nach Informationen unserer Zeitung als islamistischer Gefährder bekannt gewesen.

Stuttgart/Laupheim - Das Motiv für das versuchte Tötungsdelikt in Laupheim (Landkreis Biberach) war offenbar Eifersucht. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, wollte sich das 17 Jahre alte Opfer aus Libyen ersten Ermittlungen zufolge von ihrem Mann trennen, mit dem sie nach islamischem Recht verheiratet war.

Der 34-jährige Syrer und der 20-jährige Bruder des Opfers sollen deshalb am Dienstagabend auf das Mädchen eingestochen und ihr lebensgefährliche Verletzungen zugefügt haben. Die beiden Männer flüchteten nach der Tat, konnten aber am Mittwoch in einem Zug am Bahnhof Schweinfurt festgenommen werden. Die mutmaßlichen Täter, die beide als Flüchtlinge nach Deutschland kamen, sitzen jetzt wegen des Verdachts des versuchten Mordes in Untersuchungshaft.

Das Opfer kam in ein Krankenhaus, es schwebt nach Behördenangaben inzwischen nicht mehr in Lebensgefahr.

Bruder des Opfers ist als Gefährder bekannt

Brisanter Nebenaspekt: Der Bruder der jungen Frau ist als islamistischer Gefährder eingestuft gewesen. Er hatte zuletzt wegen Beihilfe zur Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und uneidlicher Falschaussage in Untersuchungshaft gesessen. Weil Zeugen im Verfahren am Montag vor dem Amtsgericht Biberach von ihrer ursprünglichen Aussage abrückten, kam der Mann auf freien Fuß.

Nach Informationen unserer Zeitung war der Libyer auch schon auf dem Schirm des Sonderstabs von Innenminister Thomas Strobl (CDU), der sich um die Abschiebung von besonders kriminellen Ausländern und Gefährdern kümmern soll. Ein Ministeriumssprecher reagierte auf Anfrage zunächst nicht.

Kontakt zum Zündholz-Syrer?

Der Libyer soll Kontakt zu einem in Biberach lebenden Syrer gehabt haben, der Mitte Juli des vergangenen Jahres vom Landgericht Ravensburg wegen Vorbereitung zum Mord und Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat zu sechseinhalb Jahren Jugendhaft verurteilt wurde.

Der Syrer hatte gestanden, an Plänen für einen Terroranschlag in Dänemark mitgewirkt zu haben. Der Fall machte bundesweit Schlagzeilen, weil der Mann unter anderem mit 17 000 Zündhölzern und Batterien im Gepäck festgenommen worden war.