Streusalz ist in Stuttgart verboten – außer bei Blitzeis. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Mieter der städtischen Wohnungstochter SWSG erheben erneut Vorwürfe. In den Siedlungen soll gegen das eigene Streusalzverbot der Stadt verstoßen werden. Allerdings nicht zum ersten Mal.

Stuttgart - Streusalz auf den Gehwegen ist in Stuttgart verboten – außer bei Blitzeis. Das hat sich allerdings noch nicht überall herumgesprochen – auch nicht bei manchem Dienstleister, der für die Stadt selbst tätig ist. Bereits vor einigen Wochen haben verschiedene Mieter die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) angezeigt, weil in mindestens sieben SWSG-Siedlungen im gesamten Stadtgebiet regelmäßig Streusalz verwendet worden ist. Ein Bußgeld hat es dafür bisher nicht gegeben. Jetzt hat das Ordnungsamt aber erneut Fotos bekommen, die Mieter gemacht haben. Diesmal in Stammheim.

„Der bei uns tätige Kehrwochendienst setzt nach wie vor Salz ein“, sagt ein Anwohner. Zuletzt wieder in dieser Woche. „Das Problem dabei ist zudem, dass das Salz nicht gestreut wurde, sondern in geballter Form auf wenigen Quadratmetern hingeworfen wurde“, erzählt er. Bilder zeigen tatsächlich große Mengen Salz auf bereits vollständig abgetauten Flächen. Er habe vor kurzem einen Mitarbeiter der Firma darauf angesprochen – der habe vom Salzverbot nichts gewusst.

Dienstleister abgemahnt

Wie bei den vergangenen Fällen betont man bei der SWSG, der Räumdienst in den verschiedenen Siedlungen funktioniere. Die eigenen Objektbetreuer kontrollierten die Winterdienste, die vertraglich dazu verpflichtet seien, die städtischen Regeln exakt einzuhalten. Zudem weise man sie extra zusätzlich darauf hin. Bei Verstößen gebe es Sanktionen. So habe die SWSG zuletzt Anfang Dezember Dienstleister wegen der unzulässigen Verwendung von Salz abgemahnt.

Im aktuellen Fall sieht ein Sprecher allerdings keine Verstöße. „Weil sich gefährliches Glatteis bildete, haben unsere Dienstleister zur Sicherheit der Mieterinnen und Mieter an gefährlichen Stellen, etwa Treppen oder Tiefgarageneinfahrten, dem sonst verwendeten Split Salz beigemischt.“ Auf den Fotos sind allerdings auch ganz normale Wege zu sehen. Der Streit dürfte also weitergehen.