Bei dem Rechtsstreit zwischen den Stadtwerken Rastatt und einem Kompostunternehmen geht es um millionenschweren Schadenersatz infolge einer Verunreinigung mit Chemikalien.
Im Streit um Schadenersatz in Millionenhöhe wegen des Umweltgiftes PFC will das Landgericht Baden-Baden ein Gutachten in Auftrag geben. Möglicherweise könne noch dieses Jahr in dem Fall entschieden werden, teilte das Gericht am Mittwoch mit. Die Stadtwerke Rastatt wollen in dem Zivilverfahren rund 6,5 Millionen Euro von einem Kompostunternehmer einklagen. Er soll seinen Kompost mit Abfall aus der Papierindustrie versetzt, an Landwirte verkauft und auf Felder aufgebracht haben. Die Papierschlämme waren, so der Vorwurf, mit sogenannten per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC) belastet. Sie sind giftig, gesundheitsschädlich und in der Natur praktisch nicht abbaubar.
Die Stadtwerke hatten wegen der Verunreinigungen unter anderem Wasserwerke schließen beziehungsweise sanieren und mit Filteranlagen nachrüsten lassen müssen. Der Skandal rund um das Umweltgift beschäftigt die Region seit Jahren. Etwa 12 Prozent der etwa 10 200 Hektar Ackerland in Mittelbaden gelten als PFC-verunreinigt.
Um das Gutachten abzuwarten, wurde der für Mitte Juni geplante zweite Verhandlungstermin in dem Verfahren aufgehoben. Wann der Prozess weitergeht, ist noch offen.