Der Radweg zwischen Sielmingen und Bonlanden soll ertüchtigt werden. Foto: Holowiecki

Der Wunsch, den Radweg zwischen Sielmingen und Bonlanden auszubauen, ist alt. Jetzt gibt es Pläne. Doch was passiert, wenn der Ausbau der Bundesstraße beginnt?

Bonlanden/Sielmingen - Es ist ein altes Thema, in das nun Schwung kommt. Der Kreis Esslingen will den Geh- und Radweg zwischen Bonlanden und Sielmingen sowie ein Teilstück an der Kreisstraße 1225 auf Höhe der Firma SMK ausbauen. Beide sollen auf 2,5 Meter verbreitert werden. Zudem soll die Verbindung zwischen Bonlanden und Sielmingen beleuchtet werden. Querungen sollen sicherer werden.

Den Filderstädter Gemeinderäten kommt das alles grundsätzlich entgegen. Die Forderung, dass der schmale Radelweg, der entlang der Reutlinger Straße aus Sielmingen heraus und dann unter der B-27-Brücke hindurchführt, ertüchtigt werden muss, ist im Gremium alt. Viele Schulkinder fahren hier. „Wir sind seit 2015 hinterher“, sagt Walter Bauer (SPD). Das sei das Anliegen aller Fraktionen.

Was der Ausbau des Radwegs kostet

Nur gibt es konkrete Planungen. Nach den „Finanzierungsgrundsätzen für Baumaßnahmen an Kreisstraßen“ des Landkreises Esslingen müssen sich die Kommunen mit 50 Prozent an den Kosten beteiligen. Beleuchtungen müssen sie sogar komplett allein bezahlen. Allerdings gibt es auch Landes- und Bundesfördertöpfe, die angezapft werden können, wurde in der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses bekannt. Alles in allem wird die Ertüchtigung des Radwegs zwischen Sielmingen und Bonlanden etwa 384 000 Euro kosten, der Anteil der Stadt wird bei etwa 118 500 Euro liegen. Der zweite Teil der Maßnahme, das Teilstück nahe der Firma SMK, wird etwa 121 000 Euro kosten, bei der Stadt werden davon etwa 33 250 Euro hängen bleiben.

Die Räte könnten damit zufrieden sein. Vor allem für die SPD gibt es aber einen Haken: den geplanten Ausbau der B 27. Die Fraktion befürchtet, dass der frisch hergerichtete Rad- und Gehweg zumindest teilweise wieder zunichtegemacht werden könnte, wenn das Regierungspräsidium mit der Mega-Maßnahme an der Bundesstraße beginnt. Deswegen hat sie bereits im Dezember beantragt, dass sich Kreis, Stadt und RP abstimmen, und angeregt, dass alternativ in der Zwischenzeit der parallel verlaufende Radweg entlang der Felder flottgemacht werden könnte.

Nicht unnötig Geld in den Sand setzen

Wie in der Ausschusssitzung bekannt wurde, gab es die erhoffte Absprache allerdings nicht. Mehr noch: Die Verwaltung schlug sogar vor, den SPD-Antrag nicht weiterzuverfolgen – sehr zum Missfallen der Sozialdemokraten. „Wir wollen nicht unnötig Geld in den Sand setzen“, mahnte Walter Bauer abermals, immerhin müsse man mit Steuergeldern nachhaltig umgehen. Andere Fraktionen sahen es ähnlich.

Jürgen Lenz vom Amt für Stadtplanung und Stadtentwicklung versprach, bis zur Gemeinderatssitzung am 3. Mai beim RP nachzuhaken. Er macht den Räten aber wenig Hoffnung auf eine verlässliche Aussage – und ebenso wenig darauf, dass ein ertüchtigter Radweg, ob vorne an der Straße oder hinten entlang der Felder, den B-27-Ausbau komplett unbeschadet überstehen wird: „Egal, was wir tun, es wird nachher in die Baugrube fallen.“