Auch Gerhard Polt und die Biermösl Blosn waren in Renningen zu Gast. Foto: imago/Stefan Prager

Mit einem Mix von Musik und Kabarett bleibt der Verein Kult & Fun erfolgreich. Die Stadt würdigt mit der Ehrennadel das ehrenamtliche Engagement.

Mit der Ehrennadel der Stadt Renningen wurde vor Kurzem eines der Gründungsmitglieder des Vereins Kult & Fun ausgezeichnet. Joachim Donati trage maßgeblich mit viel Einsatz und Engagement zu reibungslosen Abläufen der Organisation von Veranstaltungen des Vereins bei und übernehme sämtliche notwendigen organisatorischen Tätigkeiten für die Durchführung von Veranstaltungen, hieß es zur Verleihung vonseiten der Stadt. So haben auch viele namhafte Künstler in Renningen auftreten können. Der so Geehrte betonte allerdings, dass dieses Lob gleichermaßen den weiteren Mitgliedern zu gelten habe, die durch ihren ehrenamtlichen Einsatz zum jahrzehntelangen erfolgreichen Wirken des Vereins beitragen.

Joachim Donati ist seit den ersten Anfängen von Kult & Fun mit von der Partie. 1991 entstand die Idee im Kreise einiger Fußballfreunde, nach einem ersten erfolgreichen Zeltkonzert weitere zu veranstalten. Sie gründeten einen Verein, bei dem der heute 63-Jährige von Anfang an als Kassierer an vorderster Front bis heute dabei ist. Er kümmert sich um das Programm und hat den Kontakt zu den Künstlerinnen und Künstlern, organisiert die Auftritte und Veranstaltungen.

Andere Vereinsmitglieder haben andere Aufgaben, erklärt er. So sei etwa Vorstandsmitglied Jens Diecke für das gesamte Catering und die Abendverpflegung für die Gäste zuständig. Von den rund 80 Vereinsmitgliedern arbeiteten bei den Veranstaltungen, meistens in der Stegwiesenhalle, immer zwischen zehn und 15 Leuten mit, helfen beim Aufbau, bei der Technik, dem Bestuhlen und der Bewirtung. „Als Veranstalter sind wir für alles zuständig, vom Hanuta und Hotel für die Künstler bis zur Technik“, erzählt Joachim Donati.

Künstler sollten einen gewissen Namen haben

Rund zwölf Mal im Jahr lädt der gemeinnützige Verein zu Kabarett und Konzerten ein, den beiden kulturellen Standbeinen, die sich im Laufe der langen Zeit beim Publikum als besonders beliebt herausgestellt haben. Dabei ist die Auswahl der Künstlerinnen und Künstler an sich schon eine besondere Kunst. „Ganz unbekannte Musiker, Kabarettisten oder Comedians können wir nicht nehmen“, erklärt Donati, der im Hauptberuf als IT-Fachmann arbeitet. Es sei gut, wenn die Künstler schon einen gewissen Namen haben oder im Fernsehen aufgetreten seien, meint er. Viele bekannte Namen waren im Laufe der Jahre zu Gast in der Rankbachstadt. Dazu zählen nicht nur Christoph Sonntag, der dort immer wieder auf ein begeistertes Publikum trifft und am 2. Dezember sein neues Programm präsentiert, oder die Comedians Kohlhepp und Böttcher, die ebenso wie die Band Still Collins erst vor Kurzem für ein nahezu ausverkauftes Haus sorgten.

Die Liste der Prominenten, die Joachim Donati und der Verein Kult & Fun schon nach Renningen holen konnten, ist lang. Gerhard Polt und die Biermösl Blosn gehören dazu, Dieter Thomas Kuhn und Frl. Wommy Wonder, die Spider Murphy Gang und Stumpfes Zupf- und Ziehkapelle, die Kleine Tierschau und Wolfgang Ambros. Eine besondere Verbindung haben die Kult & Fun-Macher auch zu den Musikern von Fools Garden. „Als die 1995 mit ihrem Riesenhit „Lemon Tree“ die Charts stürmten, hatten wir sie 1996 in der rappelvoll besetzten Rankbachhalle zu Gast“, erinnert sich Joachim Donati an ein Spitzenkonzert. Bis 2006 veranstaltete der Verein auch im Renninger Naturtheater Open-Air-Konzerte, die aber immer wieder unter Schlechtwetterkapriolen litten und sich nie gerechnet hätten.

Verein schwimmt nicht im Geld

Obwohl viele der Veranstaltungen in der Stegwiesenhalle mit ihren rund 400 Plätzen ausverkauft sind, schwimmt der Verein nicht im Geld, wie Joachim Donati versichert. Das Festlegen der Eintrittspreise sei eine heikle Sache, „denn wir machen heute Verträge für Konzerte, die erst in zwei Jahren stattfinden“. Und wie aktuell zu sehen ist, kann in zwei Jahren vieles teurer werden. Nicht nur die Gage und sonstigen Kosten für die Künstler gehen von den Einnahmen ab, die Hallenmiete und die Kosten für die Technik müssen ebenfalls bestritten werden. „Gerade bei größeren Musikgruppen sind wir froh, wenn wir etwa bei null rauskommen“, erklärt der Schatzmeister. Bei gutbesuchten Kabarettveranstaltungen sei das Verhältnis von Einnahmen zu Ausgaben oft etwas günstiger, so dass der Verein Rücklagen bilden kann für Veranstaltungen, zu denen nicht so viele Besucher kommen.

Auch wenn Kult & Fun wie viele andere Vereine nur wenig jungen Mitgliedernachwuchs hat, gebe es dennoch auch nach über 30 Jahren keine Auflösungserscheinungen, betont Joachim Donati. „Wir sind schon ein wesentlicher Faktor hier im Kulturgeschehen der Stadt“, sagt er und erzählt von Terminen, die schon für 2025 gebucht sind. Kabarett und Comedy werden Schwerpunkte bleiben, und Konzerte gebe es „nach Lust und Laune“ dazu. Schon im kommenden Januar steht wieder das Fools Garden Trio auf dem Programm, und im Mai geben die Queenz of Piano mit ihrer „Classical music that rocks“ ein besonderes Konzert. „Die sind sensationell“, ist der ehrenamtliche Veranstaltungsmanager begeistert, wenn auch das Ausleihen eines zweiten Flügels ein Riesenaufwand sei.