Ziehl-Abegg hat bei der manuellen Bestückung von Leiterplatten ein neues System entwickelt – die Fehlerquote soll bei Null liegen. Foto: Ziehl-Abegg

Der Künzelsauer Ventilatorenhersteller Ziehl-Abegg ist auch im vergangenen Jahr deutlich gewachsen. Nur das Automobilgeschäft hat die Erwartungen nicht erfüllt – weil die Stadtbushersteller in Westeuropa zurückhaltend mit dem Umstieg auf Elektroantriebe seien.

Stuttgart - Der Ventilatoren- und Motorenherstelle Ziehl-Abegg in Künzelsau ist im vergangenen Jahr zweistellig gewachsen, obwohl die Erwartungen im Bereich Automobil nicht erfüllt wurden. „Die Stadtbushersteller in Westeuropa sind sehr zurückhaltend beim Umstieg auf Elektroantriebe“, sagte Vorstandschef Peter Fenkl. Er setzt darauf, dass der politische Druck und der Wunsch der Stadtbewohner nach sauberen und leisen Bussen stark zunehmen wird.

Mit der Entwicklung in den anderen Bereichen – dazu gehören Lufttechnik (Ventilatoren) und Antriebstechnik (Aufzüge, Medizintechnik) ist Fenkl offensichtlich zufrieden. Die Zuwächsen in diesem Sparten hätten im prozentual zweistelligen Bereich gelegen. Zum Gewinn äußert sich das Unternehmen nicht. Insgesamt ist der Umsatz des Familienunternehmens aus dem Hohenlohe 2017 um zwölf Prozent auf 540 Millionen Euro gestiegen, ist in einer Mitteilung nachzulesen. „In Asien sowie in Nord- und Südamerika sind unsere Erwartungen deutlich übertroffen worden“, so Fenkl. Auch in Russland und der Ukraine, wo sich der Umsatz in den vergangenen Jahren aufgrund der politischen Verwerfungen halbiert habe, sei Ziehl-Abegg wieder gewachsen. Weltweit hat Ziehl-Abegg 18 Werke; die rund 30 000 Artikel werden in gut Ländern verkauft.

Weiter zuversichtlich

Auch wenn sich die politische Großwetterlager nicht verbessert hat – etwa wegen des Brexit oder des umstrittenen US-Präsidenten – ist das Familienunternehmen auch für das laufende Jahr zuversichtlich gestimmt. Grund dafür sei die positive Entwicklung der Auftragseingänge in den ersten Wochen 2018. Das Wachstum des vergangenen Jahres spiegelt sich auch in der Zahl der Mitarbeiter wider. Ende 2017 wurden gut 3900 Mitarbeiter beschäftigt, 350 mehr als im Jahr zuvor. Davon seien 2200 (Vorjahr: 2000) in Hohenlohe tätig. „Dieses schnelle Wachstum fordert und nicht nur in der Produktion sondern auch in der Integration neuer Mitarbeiter“, so Fenkl.