Revierförster Stefan Baranek ärgert sich über Graffiti-Schmierereien. Foto: Sascha Sauer

Der Fellbacher Revierförster Stefan Baranek sagt illegalen Entsorgern von Gartenabfällen und Graffiti-Sprayern den Kampf an. Dabei sollen eventuell Wildkameras zum Einsatz kommen.

Fellbach - Der Revierförster sucht erst gar nicht nach blumigen Worten: „Das ist eine Sauerei“, sagt Stefan Baranek. Grund des Ärgers sind Rosen, Liguster, Efeu und Mahonien, die unerlaubt im Wald entsorgt wurden. „Die Gartenbesitzer können ihre Abfälle doch kostenlos beim Bauhof abgeben – das ist Faulheit auf Kosten der Natur“, sagt Stefan Baranek.

Gartenpflanzen wie Rosen gehören nicht in den Wald

Tatsächlich scheint die Liebe zur Natur bei einigen Gartenbesitzern am eigenen Zaun zu enden. Denn die Abfälle liegen vor allem an Stellen im Wald, die an Gartengrundstücke grenzen – sowohl in Fellbach als auch in Kernen. Doch das sei erst der Beginn von Problemen, erklärt Stefan Baranek. „Das sind alles Pflanzen, die nicht in den Wald gehören, und die breiten sich aus.“ Dadurch entstehe ein Humus-Milieu, das Bodenorganismen schädigt und die natürliche Naturverjüngung verhindere. Mit anderen Worten: Wo Ligusterhecken wachsen, ist kein Platz mehr für Waldpflanzen wie die Vogelbeere.

Vor allem im Herbst werden viele Gartenabfälle unerlaubt am Wegesrand entsorgt, sagt Baranek. Jetzt will der Revierförster den Tätern auf die Spur kommen. „Wir überlegen, an den kritischen Stellen Wildkameras aufzustellen“, sagt er. Ebenso ruft er Spaziergänger auf, illegale Entsorgungen mit dem Smartphone festzuhalten und die Fotos oder die kleinen Filme per E-Mail an ihn zu schicken. Jetzt muss Stefan Baranek selbst die Gartenabfälle mit einem Frontlader zum Häckselplatz nach Fellbach bringen. Das wurmt ihn. Schließlich hatte er vor einigen Tagen Zettel in den Gartenanlagen verteilt, auf denen er auf das Verbot der illegalen Entsorgung aufmerksam gemacht hatte. „Das ist eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer Geldstrafe belangt wird“, sagt Baranek.

Die Verschandlung des Waldes hat aber auch noch ein anderes Gesicht: So haben kürzlich Schmutzfinken auf der „Ebene“ deutliche Spuren hinterlassen. Sie besudelten nicht nur eine Buche mit Graffiti, sondern auch eine Schutzhütte und die Informationsschilder des Waldsportpfades mit greller Farbe. „Diese Leute beschädigen Dinge im Wald, die andere benützen“, sagt Baranek und schüttelt vor Unverständnis den Kopf.

Waldarbeiter entfernen die Farbschmierereien mit Terpentin

Teilweise haben die Waldarbeiter inzwischen die Farbschmierereien mit Terpentin entfernt. Die vermutlich Jugendlichen hinterließen aber auch noch andere Spuren: So hatten sie mitten auf dem Waldweg ein Lagerfeuer entzündet. „Wer so etwas beobachtet, soll unbedingt Aufnahmen mit seinem Smartphone machen“, sagte Stefan Baranek. Der Revierförster sagt damit den illegalen Entsorgern von Gartenabfällen und den Graffiti-Sprayern den Kampf an: „Auch sie müssen jedem Quadratmeter Natur mit Respekt begegnen.“