Ann-Catherine Waidelich bereitet für den Achenbach-Kochwettbewerb Foto: Malte Klein

Acht Kochauszubildende kochen im IB-Hotel um den Achenbach-Pokal. Sie bereiten Drei-Gänge-Menüs zu. Währenddessen findet zwei Türen weiter im Restaurant der Servicewettbewerb der Restaurantfachkräfte-Azubis statt. Ein Blick in die Töpfe und auf den Service.

Vaihingen - Yvonne Klumpp bringt das Glas zum Klirren. Eiswürfel für Eiswürfel lässt sie sachte in ein Champagnerglas gleiten. Stößt das Eis gegen die Innenwand, klirrt es. Klumpp kühlt die Gläser für den Cocktail Sidecar vor, den sie jetzt mixt. Die 22-Jährige misst vier Zentiliter Orangenlikör ab, fügt diesen mit Cognac und Zitronensaft in den Shaker und schüttelt es durch. Ihr gegenüber sitzt Werner Boll, der Vorsitzende der Sektion Stuttgart des Verbands der Servicemeister Restaurant- und Hotelfachkräfte, an der Bar des IB Hotels in Vaihingen. Er beobachtet jeden Handgriff der Restaurantfachkraft-Auszubildenden aus dem Brenners Park-Hotel in Baden-Baden. Klumpp nimmt mit acht weiteren Azubis am Service-Regionalwettbewerb teil. Es ist einer von zwei Wettbewerben im Hotel. In der Küche sind acht Koch-Azubis. Sie kreieren Drei-Gänge-Menüs. Die Jungköche haben alle ein Ziel: Sie wollen den Achenbachpokal gewinnen.

Noch ist es nicht soweit. Der 18-jährige Florian Veit vom EnBW Betriebsrestaurant in Stuttgart filetiert gerade einen Hering. Er teilt den Fisch längs in zwei Teile. Dann zieht er mit einer Pinzette die Gräten. Die Filets sind Teil seiner Vorspeise: gebratenes Heringsfilet an Rote-Beete-Feldsalat und Orangen-Ingwer-Dressing.

Noch anderthalb Stunden bis zum ersten Gang

„Sie haben jetzt noch anderthalb Stunden, bis der erste Gang rausgehen muss. Geben Sie Gas!“, mahnt Dieter Senghas, der Küchenmeister und Juror des Kochvereins Stuttgart.

Ann-Catherine Waidelich bereitet auf der anderen Küchenseite ebenfalls die Vorspeise zu: Hering angebeizt und als Tatar mit Rote-Beete-Ravioli und Kräutersalat. Gerade stellt sie die Gemüseravioli her. Mit der rechten Hand hebt und senkt sie in rasanter Geschwindigkeit ihr Messer. Innerhalb von Sekunden macht sie aus Rote-Beete-Scheiben Würfel. Dann häuft sie diese auf Rote-Beete-Scheiben auf und deckt sie mit anderen Scheibchen ab.

Kreativität ist gefragt

„Beim Wettbewerb ist Kreativität gefordert“, sagt Juror Senghas und fügt hinzu: „Das ist jetzt die Generalprobe für die Gesellenprüfung.“ Senghas blickt den Jungköchen über die Schulter. Er achtet auf Warenverbrauch und Hygiene.

Waidelich umhüllt die Lammragout-Portionen mit Nudeln, so dass sie wie Päckchen aussehen. „Beim Kochen überlege ich mir, was witzig und überraschend wäre“, sagt die 23-jährige Koch-Auszubildende aus dem Restaurant Cube in Stuttgart. „Ich möchte Köchin werden, weil ich so jeden Tag mit Essen spielen kann.“ Derweil richtet sie die Vorspeise auf den Tellern an. Sie verwischt einen Klecks Sahne, so dass er aussieht wie ein Komma. Auch Veit ist fast fertig. Mit einem Messer legt er vorsichtig Rote-Beete-Scheiben auf einen Teller.

Yvonne Klumpp schafft den ersten Platz

Im Restaurant haben schon die Gäste Platz genommen. Yvonne Klumpp schenkt ihnen Wasser ein. Was sie noch nicht weiß: Ihre Arbeit kommt sehr gut an. Sie schneidet beim Servicewettbewerb am besten ab. Ann-Catherine Waidelich und Florian Veit belegen beim Kochwettbewerb einen der fünf vierten Plätze. Den Achenbach-Pokal gewinnt Maximilian Weber aus dem Hotel Bareis in Baiersbronn. Waidelich zieht Bilanz: „Mit der Zeit hat es besser geklappt als ich dachte.“ Jetzt ruht sie sich aus. Morgen wird sie wieder mit Essen spielen.