Ex-US-Präsident Donald Trump gilt als wahrscheinlicher Präsidentschaftskandidat der Republikaner für die Wahl in diesem Jahr. Foto: dpa/Evan Vucci

Am vergangnen Dienstag, 5. März, fand in den USA der „Super Tuesday“ statt. Was es mit dem auf sich hat, wie es danach weitergeht – und warum er so wichtig ist.

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat auch die Vorwahl der Republikaner im Bundesstaat Alaska klar gewonnen. Wie die Sender CNN und NBC in der Nacht zu Mittwoch (Ortszeit) unter Berufung auf eigene Prognosen berichteten, lag Trump deutlich vor seiner Konkurrentin Nikki Haley. Damit setzt er seinen Siegeszug am „Super Tuesday“ fort. Es scheint, als wäre er im Kampf der Republikaner um die Präsidentschaftskandidatur nicht mehr zu stoppen.

Wie die Sender unter Berufung auf eigene Prognosen berichteten, lag der 77 Jahre alte Trump deutlich vor Haley, der früheren US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen und Ex-Gouverneurin des Bundesstaates South Carolina. Seine letzte parteiinterne Konkurrentin verbuchte einen symbolischen Erfolg und gewann im nordöstlichen Bundesstaat Vermont.

Super Tuesday: Trump-Kandidatur praktisch sicher

Der Sieg dürfte Trump zwar ärgern, allerdings gilt es als nahezu sicher, dass er das Präsidentschaftsrennen der Republikaner gewinnen und bei der Präsidentschaftswahl am 5. November diesen Jahres Amtsinhaber Joe Biden, der für die Demokraten antreten wird, herausfordern wird.

Auch der aktuelle US-Präsident, der sich ohne echte Konkurrenz um eine zweite Amtszeit bewirbt, gewann bei den Abstimmungen seiner Partei – einzig im US-Außengebiet Amerikanisch-Samoa gab es eine Überraschung für ihn.

Super Tuesday: Was ist das?

Wer in den USA Präsidentschaftskandidat werden will, muss sich zunächst in den parteiinternen Vorwahlen durchsetzen. Der sogenannte Super Tuesday gilt als wichtige Etappe im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur. Er findet üblicherweise im Februar oder März eines jeden Wahlzyklus stattfindet. In diesem Jahr war er am Dienstag, 5. März.

An diesem speziellen Dienstag stimmen Demokraten und Republikaner in 15 Bundesstaaten und dem Außengebiet Samoa über die Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur ab. Gewählt wird etwa in den beiden bevölkerungsreichsten Bundesstaaten, Kalifornien und Texas. Außerdem noch in folgenden:

  • Alabama
  • Arkansas
  • Colorado
  • Maine
  • Massachusetts
  • Minnesota
  • North Carolina
  • Oklahoma
  • Tennessee
  • Utah
  • Vermont
  • Virginia

In Alaska stimmen nur die Republikaner über ihren Kandidaten ab. Der „Super Tuesday“ wurde in den 1980er Jahren geprägt und ist seitdem im politischen Kalender der USA verankert.

Super Tuesday: Warum ist er so wichtig?

Das liegt daran, dass an diesem Tag mehr als ein Drittel der Delegierten bestimmt werden. Diese entscheiden später beim jeweiligen Parteitag dann, wer als Präsidentschaftskandidat für die Partei antreten soll.

Bei den Republikanern werden 874 Delegierte für den Wahlparteitag im Sommer bestimmt, das entspricht einem Anteil von 36 Prozent. Bei den demokratischen Delegierten, um die es an diesem speziellen Tag geht sind es 1421 – ein Anteil von rund 38 Prozent.

Wegen der föderalen Struktur der Vereinigten Staaten und der unterschiedlichen Zeitpläne für Vorwahlen in jedem Bundesstaat bietet der „Super Tuesday“ also die Gelegenheit, an einem einzigen Tag einen signifikanten Vorsprung in der Kandidatur für die US-Präsidentschaft zu erlangen. Außerdem sorgt er für mediale Aufmerksamkeit, was erfolgreiche Kandidaten stärken kann.

Super Tuesday: Wie geht es danach weiter?

Die Vorwahlen laufen bei den Republikanern noch bis zum 21. Mai. Dann wird in den US-Bundesstaaten Kentucky und Oregon gewählt. In der kommenden Woche stehen die Vorwahlen in Georgia, Hawaii, Mississippi und Washington an. Am 19. März wird dann in Arizona, Florida, Illinois, Kansas und Ohio gewählt.

Bei den Demokraten ziehen sich die Vorwahlen bis in den Juni: Am 8. Juni wird auf den Virgin Islands und auf Guam gewählt. Am 12. März in den Bundesstaaten Georgia, Mississippi, Washington sowie bei den US-Auslandsamerikanern. Am 19. März dann in Arizona, Florida, Illinois, Kansas und Ohio.

Gekürt werden die Präsidentschaftskandidaten auf den Nominierungsparteitagen im Sommer. Die weiteren Termine sind dann folgende:

  • 15. bis 18. Juli 2024: Republikanischer Nominierungsparteitag in Milwaukee (Wisconsin), bei dem die Delegierten ihre Präsidentschaftskandidatin oder -kandidaten wählen und das Wahlprogramm verabschieden
  • 19. bis 22. August 2024: Nominierungsparteitag der Demokraten in Chicago (Illinois), bei dem diese über ihren Kandidaten und das Wahlprogramm abstimmen
  • 16. September bis 9. Oktober 2024: In diesem Zeitraum wird es drei Fernsehduell der beiden Präsidentschaftskandidatinnen oder -kandidaten und ein Fernsehduell zwischen den Vize-Kandidatinnen und -Kandidaten geben

Am 5. November wird in den USA dann eine neue Präsidentin oder ein neuer Präsident sowie das Repräsentantenhaus und ein Drittel des Senats gewählt.