Auch in Zukunft aus Stuttgart geführt: US-Soldaten in Afrika, hier während einer Artillerieübung in Dschibuti Foto: Africom/Kristin Savage

US-Präsident Donald Trump hatte 2020 den Abzug befohlen, Nachfolger Joe Biden die Order auf Eis gelegt – jetzt ist klar: Stuttgart bleibt Standort des Africom, der Kommandozentrale des US-Militärs für Afrika.

Das Kommando der US-Streitkräfte für Afrika (Africom) bleibt definitiv in Stuttgart. Generalleutnant Kirk Smith, der stellvertretende Kommandeur, sagte unserer Zeitung: „Das Kommando arbeitet an keinerlei Plänen, aus Stuttgart wegzuziehen. Was es dazu an Plänen gab, ist komplett vom Tisch.“ Dasselbe gilt damit für all die Nachnutzungsideen und -forderungen für die von Africom genutzten Liegenschaften in Stuttgart, die aufkamen, nachdem US-Präsident Donald Trump im Juni 2020 den Africom-Abzug aus Deutschland befohlen hatte.

Speziell während des Wahlkampfs um das Amt des Oberbürgermeister von Stuttgart gab es zahlreiche Wortmeldungen dazu, was die Stadt mit den frei werdenden Immobilien machen sollte. Der spätere Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) gehörte allerdings wie CDU-Landeschef Thomas Strobl zu jenen Politikern, die die sicherheitspolitische Bedeutung des Africom-Standorts Stuttgart weit höher einschätzten als den Gewinn von Erweiterungsflächen durch einen Abzug.

Bereits 2018 hatten Spekulationen um einen möglichen Abzug allerlei Begehrlichkeiten in der Kommunalpolitik geweckt. Damals erhielt Africom wie viele andere hohe Kommandobehörden des US-Militärs im Ausland den Auftrag aus Washington, Kosten-Nutzen-Rechnungen zu ihren jeweiligen Standorten vorzulegen.