Die Polizei lässt seit Samstag keine Touristen mehr auf die Ausweichstrecken. Foto: dpa

An diesem Samstag starten die Fahrverbote für die Ausweichstrecken in Tirol. Die Polizei kontrolliert die Autos und lässt nur Anwohner weiterfahren. Damit sollen die Dörfer entlastet werden, durch die immer zahlreiche Touristen fahren.

Innsbruck/Kematen - In Tirol hat die Polizei mit der Durchsetzung des neuen Fahrverbote begonnen. Die Urlauber reagierten meist mit Verständnis, hieß es bei der Landesverkehrsabteilung Tirol in Innsbruck. „Es hat keine größeren Schwierigkeiten gegeben“, sagte ein Sprecher am Samstag. Seit dem Morgen kontrollierten Beamte Autofahrer, die von der Autobahn abfahren wollten und ließen nur Anwohner oder Touristen mit einem Ziel in der Umgebung durch. Damit will das Land Tirol verhindern, dass Autofahrer bei Stau auf Nebenstrecken durch die immer stärker belasteten Dörfer ausweichen.

Dem Vernehmen nach gab es an den Kontrollpunkten auch Debatten mit Motorradfahrern, die sich um beliebte Kurverstrecken gebracht fühlten. Viele Reisende blieben aber gelassen. „Wir fahren in den Urlaub“, sagte eine Touristin auf dem Weg nach Italien, als die Beamten sie und ihren Begleiter auf die Autobahn zurückschickten. „Wir haben keinen Stress.“

Tirols Vorgehen hatte heftigen Streit zwischen Bayern und Österreich ausgelöst. Der CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident Markus Söder fordert sogar eine Klage gegen das Nachbarland. „Das Verhalten von Tirol ist diskriminierend und europarechtswidrig“, sagte Söder dem „Münchner Merkur“ (Samstag). „Damit wird die Reisefreiheit in der EU massiv erschwert. Der Bund muss jetzt reagieren und gegen so ein Verhalten in Europa Klage einreichen.“