Am Freitag hat in Urbach ein Feuer gewütet. Foto: Eva Schäfer

Die Gemeinde Urbach im Rems-Murr-Kreis sucht nach einer Unterkunft für die Familie, die am Freitag durch ein Feuer ihr Zuhause verloren hat. Das Haus ist möglicherweise einsturzgefährdet, die Straße bleibt vorerst gesperrt.

Vom Dach sind nur noch einige verkohlte Balken übrig, alle Fenster sind entglast: Das Haus an der Haubersbronner Straße in Urbach, in dem am Freitagnachmittag ein Feuer gewütet hat, wurde durch den Brand schwer beschädigt. Da bis auf Weiteres unklar ist, ob es einsturzgefährdet ist, blieb die Straße auch am Montag noch gesperrt. Erst am Dienstag wird sich nach der Untersuchung durch die Polizei und durch Sachverständige klären, ob die Straße wieder freigegeben werden kann.

Aus der Sicht der Urbacher Feuerwehr ist der Einsatz zwar durchaus gut verlaufen. Der Kommandant Michael Hurlebaus lobt die Einsatzkräfte: „Es ist uns gelungen, die beiden angrenzenden Häuser zu retten.“ Am Samstag mussten die Einsatzkräfte erneut anrücken, da es in der Brandruine zu einem Folgebrand gekommen war. „Danach hatten wir dann Ruhe“, so Hurlebaus.

Bei der betroffenen Familie – es handelt sich um die Eigentümer des Hauses, ein Ehepaar – sieht es allerdings noch alles andere als ruhig aus. Während die Frau auf ihrer Arbeit von den Feuer erfahren hat, konnte sich ihr gehbehinderter Mann gerade noch nach draußen in Sicherheit bringen. Die Polizei schätzt den Schaden auf 170 000 bis 200 000 Euro. Achim Grockenberger, der Leiter des Urbacher Ordnungsamts, erklärt, die Familie habe keine Versicherung und stehe nun vor den Scherben ihrer Existenz: „Sie wohnen seit 20 Jahren hier im Ort, haben an dem Häusle vieles in Eigenleistung aufgebaut.“ Das Rathausteam konnte das Ehepaar sowie die Tochter und den Schwiegersohn, die gerade zu Besuch sind, in einer von der Gemeinde angemieteten Wohnung unterbringen. „Sie wurden vom Roten Kreuz und der Gemeinde auch mit den notwendigsten Dingen versorgt“, so Grockenberger.

Möglicherweise gibt es ein Spendenkonto für die Familie

Unendlich lange wird die Familie in ihrem Ersatzquartier jedoch nicht bleiben können. Das Ehepaar sucht daher nach einer Zwei- bis Dreizimmerwohnung in Urbach und der direkten Umgebung – möglichst ebenerdig, da der Mann an Krücken geht. Grockenberger hat bereits nach anderen Bränden der vergangenen Jahre einige Erfahrungen gesammelt und hofft auf die Hilfsbereitschaft der Menschen. Er will so bald wie möglich im Mitteilungsblatt der Gemeinde eine Liste mit Dingen veröffentlichen, die die Familie braucht: „Nach einem der früheren Brände wurden die Betroffenen damals mit Sachspenden derart überschüttet, dass wir fast den Sperrmüll kommen lassen mussten“, sagt Grockenberger. Möglicherweise werde auch ein Spendenkonto eingerichtet, aus steuerlichen Gründen dürfe dies jedoch nicht die Gemeinde übernehmen.