Kernbotschaft des Werbespots: Frieden statt Krieg und Terror. Foto: Youtube Zain

Ein Werbevideo gegen islamistischen Terrorismus sorgt im Internet für Diskussionen. Neben viel Lob wird auch Kritik laut, denn einige Darsteller im Video sind bekannte Gesichter.

Stuttgart - Ein ungewöhnliches Video macht derzeit im Internet die Runde. Es zeigt einen Selbstmordattentäter bei den Vorbereitungen seiner Tat – zu der es aber nicht kommen wird.

Das Video ist eine Werbekampagne gegen islamischen Terrorismus, veröffentlicht vom Telekommunikationsunternehmen Zain aus Kuwait. Der dreiminütige Kurzfilm wurde anlässlich des Fastenmonats Ramadan veröffentlicht und seit Freitag bereits mehr als vier Millionen Mal auf dem Videoportal Youtube angeschaut.

Im Video stellt sich dem Attentäter eine immer größer werdende, singende Menschenmenge entgegen, welche ihm die religiöse Legitimation seiner Taten abspricht.

Immer wieder wird die Verbindung zu verheerenden Attentaten der Vergangenheit, wie etwa den Anschlag auf eine Hochzeit in Amman, hergestellt. Im Video geht der Attentäter schließlich vor der singenden Menge auf die Knie – und der Spot endet in einer fröhlichen Hochzeit.

Unter den Dargestellten findet sich auch der staub- und blutbedeckte Omran, dessen Bild aus Aleppo vergangenes Jahr um die Welt ging. Der Junge saß nach einem Bombenangriff, der der syrischen Regierung und ihren Verbündeten angelastet wurde, von Ruß bedeckt und völlig verstört in einem Rettungswagen.

Das Video stößt in Deutschland bisher auf positive Resonanz:

Auch von der ursprünglichen Zielgruppe kommt viel Lob.

Während viele Nutzer den Werbespot in den sozialen Medien für seine Botschaft lobten, gab es auch Kritik. Mahmud Raslan, der Fotograf der weltbekannten Szene mit Omran, sagt in einem Video, dass er auf Facebook veröffentlichte: „Wir werden es niemandem erlauben, unser Blut oder Kinder in einer kommerziellen Werbung zu benutzen.“

Auch kritisierte Raslan, dass die Werbung den Eindruck erwecke, Omrans Leid sei durch Dschihadisten entstanden, nicht durch die Regierung von Baschar al-Assad und ihren Verbündeten.