Deo aus einer Sprühdose wird auf die Haut eines Arms gesprüht. In den sozialen Netzwerken schlägt die sogenannte Deo-Challenge Wellen. Insbesondere Jugendliche experimentieren in Videos mit Deo. Foto: dpa/Monika Skolimowska

Sich exzessiv Deospray auf die Haut sprühen oder es einatmen: Vor solchen gefährlichen Mutproben warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung. Derzeit kursiert in sozialen Medien eine sogenannte Deo-Challenge. Die Aktionen können lebensgefährlich sein. Eine Übersicht umstrittene Social-Media-Aktionen.

Sich Deospray bis zur absoluten Schmerzgrenze auf eine Hautstelle sprühen oder es gar einatmen: Vor solchen gefährlichen, mitunter lebensbedrohlichen Mutproben warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR).

Der Hintergrund: Derzeit kursiert in sozialen Medien eine sogenannte Deo-Challenge, bei der insbesondere Jugendliche Fotos und Videos von sich machen, wie das Institut berichtet.

Erst jüngst hatte ein weitere TikTok-Mutprobe für Aufsehen gesorgt: die „Hot-Chip Challenge“. Ein Tortilla-Chip, gewürzt mit der schärfsten Chili der Welt, wird gegessen. Extreme Schärfe ist gerade für Kinder und Jugendliche eine gesundheitliche Gefahr, warnte das BfR. Der Chip, um den es geht, soll 500-mal schärfer sein als Tabasco-Soße. Verantwortlich für die Schärfe von Chili-Produkten ist der Stoff Capsaicin.

Gefahren von Capsaicin

  • Wer Capsaicin in hohen Mengen zu sich nimmt, muss zum Beispiel eine Bluthochdruckkrise befürchten, so das BfR. Das heißt: Der Blutdruck steigt innerhalb kurzer Zeit stark an, was im schlimmsten Fall lebensbedrohlich wird. Die Schärfe kann außerdem starke Schleimhautreizungen, Übelkeit, Erbrechen und Atemnot verursachen. Kinder und Jugendliche reagieren dabei empfindlicher auf Capsaicin als Erwachsene.
  • Gegen das starke Brennen im Mund durch Capsaicin hilft Wasser nicht. Da der Stoff aber fettlöslich ist, können Milch und Milchprodukte das Brennen lindern, wie das Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg schreibt. Auch stärkehaltige Lebensmittel wie Reis oder Brot können – in Kombination mit Speiseölen oder -fetten – der Schärfe etwas entgegensetzen.

Info: Social-Media-Mutproben

Challenges
Je krasser, desto erfolgreicher. Das ist die absurd-provokante Logik von Social-Media-Mutproben. Zahlreiche Kinder und Jugendliche machen sie nach – die sogenannten TikTok-Challenges. Selbst wenn sie damit ihre Gesundheit oder gar ihr riskieren.

Blackout Challenge
Bei der Blackout Challenge würgt man sich, bis man umfällt. Jugendliche strangulieren sich vor laufender Kamera so lange, bis ihnen schwarz vor Augen wird und sie bewusstlos werden.

Sleepy Chicken Challenge
Dabei wird Hähnchenfleisch zusammen mit dem Fiebersaft „Nyquil“ angebraten. Ds Problem: Wird der Fiebersaft erhitzt, verdampfen Wasser und Alkohol, was die Konzentration der Wirkstoffe erhöht und zu einer medikamentösen Überdosis mit massiven Atmproblemen führen kann.

Mouth Taping Challenge
TikToker kleben ihren Mund mit Klebeband zu, was angeblich zu einem tieferen Schlag führen soll, indem man durch die Nase atmet, weniger schnarcht und an Gewicht verliert. Allerdings wird das Gehirn dabei mit zu wenig Sauerstoff versorgt wird.

Dry Scooping Challenge
Eine Überdosis Koffein vor dem Trainieren: „Dry scooping“ bedeutet übersetzt so viel wie „trockenes Löffeln“. Man kippt sich dabei vor dem Sport einen Löffel Protein- oder Pre-Workout-Pulver ohne Wasser in den Mund. Der angeblich zusätzliche Energie-Kick kann zu akutem Nierenversagen, Herzinfarkt oder Ersticken führen.

BKIA Challenge
Kriminell ist die Mutprobe, kurz mal ein Auto kurzzuschließen und damit abzudüsen. Einbruch und Diebstahl der Elektronik wie Navigation, Lenkrad, und Airbag.

Roofing
Ohne Sicherung auf hohe Bauwerke oder Gebäude klettern, um sich dort zu fotografieren oder filmen zu lassen. Roofer – meist Jugendliche und junge Erwachsene, die dieser Extremsportart nachgehen – wollen die städtische Infrastruktur aus ungewöhnlichen Perspektiven betrachten. Aber muss man für ein irrwitziges Risiko gleich sein Leben riskieren?