Die U21-EM läuft vom 21. Juni bis zum 8. Juli. Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Die U21-Fußball-Europameisterschaft läuft bereits – und die wichtigste Nachwuchsauswahl des DFB ist mit einem Dämpfer ins Turnier gestartet. Aber wo ist die EM überhaupt?

Egal, ob Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen im Juli und August in Australien und Neuseeland oder die Special Olympics World Games, kurz Special Olympics, gerade in Berlin. Fest steht: Der Sommer wird sportlich.

Neben der Großveranstaltung in der Hauptstadt, bei der rund 7 000 Athleten mit geistiger und mehrfacher Behinderung miteinander in 26 Sportarten antreten, findet aktuell aber noch ein anderes sportliches Highlight statt: Die U21-Fußball-Europameisterschaft.

Los ging es bereits am 21. Juni, das Endspiel findet dann am 8. Juli statt. Gespielt wird in Rumänien und Georgien. Auch die deutsche U21-Nationalmannschaft ist beim Turnier dabei – und hat eigentlich eine Mission: Die Titelverteidigung. Denn vor zwei Jahren konnten die damals von Stefan Kuntz trainierte DFB-Auswahl das Finale der U21-EM gegen Portugal mit 1:0 gewinnen. Dabei waren damals heute etabliert Bundesligaspieler wie Florian Wirtz oder Lukas Nmecha.

DFB-Team mit Remis in Turnier gestartet

Allerdings musste das Team von Kuntz Nachfolger Antonio Di Salvo vor dem diesjährigen Turnier einige Ausfälle verkraften. Der Coach hatte deswegen als EM-Minimalziel das Ticket für die Olympischen Spiele 2024 in Paris genannt. Die drei bestplatzierten Nationen der EM, die nicht Frankreich heißen, qualifizieren sich dafür.

Wie 15 weitere Nationen reiste die deutsche U21-Nationalmannschaft mit VfB-Kicker Josha Vagnoman also nach Rumänien und Georgien. Gegner in der Gruppe C: Israel, Tschechien und England. Das DFB-Team startete bereits am Donnerstag im georgischen Kutaissi gegen Israel ins Turnier – allerdings direkt mit einem Dämpfer. Obwohl die Mannschaft nach einer umstrittenen Gelb-Roten-Karte gegen Israels Eden Karzev (45. + 2) in Überzahl war, reichte es am Ende nur für ein Unentschieden (1:1).

Borussia Dortmunds Jungstar Youssoufa Moukoko vergab in der dritten Spielminute einen Elfmeter, sein Nationalmannschaftskollege Jessic Ngankam von Hertha BSC verschoss ebenfalls kurz vor Schluss (78. Minute) einen Strafstoß. Immerhin: In der 26. Minute traf DFB-Kapitän Yann Aurel Bisseck von Aarhus GF zum Ausgleich.

Rassistische Beleidigungen nach dem Spiel

Die Fehlschüsse der beiden Kicker hatten unschöne Szenen zur Folge: Moukoko gab an, er und Jessic Ngankam seien nach ihren verschossenen Elfmetern in den sozialen Medien rassistisch beleidigt worden.

Der BVB-Youngstar sagte nach dem Remis enttäuscht: „Wenn wir gewinnen, sind wir alle Deutsche - und wenn wir verlieren, dann kommen diese Affen-Kommentare.“ Und weiter: „Wir verschießen nicht extra, sondern versuchen, der Mannschaft zu helfen. Wenn man solche Nachrichten bekommt, das ist ekelhaft.“

Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat sich dazu geäußert und die rassistischen Beleidigungen gegen die Kicker als „menschenverachtend und widerwärtig“ verurteilt. „Unsere Nationalspieler zeigen die beste Seite unseres modernen und vielfältigen Deutschlands, diese rassistischen Kommentare zeigen die hässlichste Seite“, so die für Sport zuständige Ministerin am Freitag.

U21-Nationaltrainer Di Salvo und viele Mitspieler äußerten sich ebenfalls schockiert. Der DFB veröffentlichte nach dem Spiel ein Statement dazu auf Twitter. Dort hießt es: „Wir verurteilen das aufs Schärfste.“

Deutschland muss jetzt gewinnen

Die DFB-Auswahl steht nach dem Remis gegen Israel bereits am Sonntag, 25. Juni, gegen Tschechien (18 Uhr/Sat. 1) unter Druck. Die Tschechen wiederum ebenfalls. Sie verloren erstes Vorrundenspiel mit 0:2 gegen England.

Das letzte Spiel der DFB-Auswahl ist dann am Mittwoch, 28. Juni, gegen Mitfavorit England (18 Uhr/ Sat. 1). Beide Spiele der DFB-Auswahl finden im georgischen Batumi statt und werden ebenfalls auch per Livestream auf ran.de übertragen.