Im Hof des Alten Schlosses in Stuttgart begann der Tweed Run. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Radfahren für einen guten Zweck – darum geht es beim so genannten Tweed Run, der am Sonntag zum sechsten Mal in Stuttgart stattfand.

Stuttgart - Mit einem Klingelkonzert im Hof des Alten Schlosses ist am Sonntagmorgen der sechste Tweed Run der Stuttgart Charity Society auf die Strecke gegangen.

Eine in London geborene Idee, die auch hier mit reichlich Tweed und Fahrrad-Oldtimern der Geschichte des Drahtesels huldigt. Ein Senioren-Trio erklärt das Event zum „härtesten Tweed-Rennen der Welt“, fügt aber hinzu: „Schieben ist erlaubt!“ Schiebermütze, Sakko, markantes Karo, die Bluse mit handgemachter Spitze, der Samtrock artig übers Knie gezogen: very british das Outfit, eindeutig ein Brexit aus den schrillen Lifestyle-Monturen heutiger Pedaleure. Wobei Vereins-Chef Jesper Plog betont: „Man dürfte auch im T-Shirt fahren. Es geht uns um den Spaß und dass etwas rüberkommt für den guten Zweck.“

Auch die Räder selbst zeigen ihre Jahre, nebst viel raffiniertem Retro. Andrea aber hat sich extra ein E-Bike geliehen, Katie ihres mit Tweed vernäht. Ein Feuerbacher hat ein NSU-Rad von 1956 „vor drei Tagen aus dem Sperrmüll gefischt“. An Gabrieles Rixe muss ein Ventil getauscht werden. Für den Service gibt’s ein zartes Küsschen: „Eben ein echter Gentleman!“