Während das Opfer im Geldbeutel nach Kleingeld sucht, greift der Täter unbemerkt nach Scheinen. Foto: dpa/Federico Gambarini

Ein Unbekannter nutzt in einer Supermarkt-Tiefgarage in Möhringen die Hilfsbereitschaft eines 81-Jährigen aus und stiehlt ihm 250 Euro aus dem Portemonnaie. Die Tat hat bei dem Opfer Spuren hinterlassen.

„Entschuldigung, können Sie mir bitte zwei Euro wechseln?“ Mit dieser Frage hat ein Unbekannter am Donnerstag in einer Supermarkt-Tiefgarage an der Rembrandtstraße in Möhringen einen 81 Jahre alten Mann angesprochen, um ihn wenig später um 250 Euro zu erleichtern. Der Trick ist nicht neu, der Senior daher umso mehr verärgert, dass er auf ihn reingefallen ist.

Täter mit höflichem Auftreten

„Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet“, sagt der Großhandelskaufmann im Ruhestand. Der etwa 30 Jahre alte Betrüger sei um 10.45 Uhr im zweiten Untergeschoss an ihn herangetreten und habe gemeint, dass seine Frau 50-Cent-Stücke für einen Automaten im Erdgeschoss brauche. „Der Mann war sehr höflich, daher habe ich in meinem Geldbeutel nachgeschaut“, so der 81-Jährige. „Ich bin nicht blind, aber in einer Tiefgarage sehe ich auch nicht mehr so gut.“ Als er gerade im Münzfach kramte, kam ihm der Fremde zu Hilfe und zog unbemerkt fünf 50-Euro-Scheine aus der Brieftasche. „Er war so geschickt, dass ich nichts bemerkt habe.“

Erst als der Senior etwas später in einem anderen Laden bezahlen wollte, sei es ihm wie Schuppen von den Augen gefallen. „Ich war so wütend, dass ich bestohlen wurde und bin sofort zum Supermarkt zurück. Dort habe ich die Angestellten informiert und nach dem Betrüger gesucht.“ Vergeblich. „Der Mann ist etwa 1,75 Meter groß, hat ein gepflegtes Erscheinungsbild, schwarze Haare und Bart. Er trug ein helles Hemd und eine hellbraune Stoffhose.“ Außerdem soll er fließend Deutsch mit Akzent gesprochen haben. „Ich tippe darauf, dass er aus Italien stammt“, sagt der Schwabe, der früher viel durch Europa gereist sei.

Viertel Rotwein gegen den Zorn

„Der Verlust des Geldes tut schon weh. Ich verfüge über keine üppige Rente. Aber ich werde schon nicht daran eingehen.“ Nach der Tat habe er eine Telefonlawine angestoßen, um seine Bekannten vor dem Betrüger zu warnen. „Und mir am Abend ein Viertele Rotwein gegönnt, dadurch war der Zorn schon etwas verflogen. Vergessen werde ich die Tat aber nicht mehr.“

Hinweise nimmt die Polizei unter der Rufnummer 07 11 / 89 90 - 34 00 entgegen.