Dass Schwaben an den Osterfeiertagen die gefüllten Teigtaschen essen, hat Tradition. Die Hemminger Landfrauen bereiten sie selbst zu.
Das Maultaschenrezept ihrer Mutter kennt Ingeborg Piro im Schlaf. Die Vorsitzende der Landfrauen sieht noch genau vor sich, wie sie und ihre vier Geschwister damals vor dem Kessel standen und die gefüllten Teigtaschen probierten. Die Qualitätskontrolle sei das gewesen, erzählt Ingeborg Piro und lacht. Zweieinhalb Pfund Nudelteig hat ihre Mutter gekauft und dann mehrere Stunden in der Küche verbracht, um am Gründonnerstag genug Maultaschen zu servieren. So ist es bei Schwaben verbreitet. Was davon übrigblieb, kam geröstet mit Ei auf den Tisch. Eine Tradition, die Ingeborg Piro lange fortgeführt hat. Auch hat sie zum Beispiel den Kindern ihres Bruders gezeigt, wie man Maultaschen zubereitet. „Bei jedem schmecken sie anders“, stellt die 63-Jährige fest. Mittlerweile essen sie und ihr Mann am Tag vor Karfreitag bei einem befreundeten Paar Maultaschen. Doch unterm Jahr lässt es sich die Landfrau nicht nehmen, sie selbst zu machen. Ihre Mutter habe die Zwiebeln und den Lauch immer in der Pfanne gedämpft. „Beides muss gut durch sein, sonst schmeckt es nicht“, findet Ingeborg Piro. Auch der Spinat wurde gedämpft – „und dann musste das Wasser raus“.