Die Oberbürgermeisterin von Dresden, Helma Orosz, ist nach dem Tod eines 20-jährigen Eritreers um Schadensbegrenzung bemüht. Der Hintergrund der Tat ist noch völlig offen. Orosz warnte davor, Spekulationen in die eine oder andere Richtung anzustellen.
Dresden - Nach dem gewaltsamen Tod eines 20-jährigen Asylbewerbers in Dresden warnt Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) vor Mutmaßungen.
"Ich glaube, mir geht es wie vielen, dass diese Tat an einem Asylbewerber aus Eritrea, der in unserer Stadt gelebt hat, viele Fragen aufwirft", sagte sie. Sie habe aber Vertrauen, dass Polizei und Staatsanwaltschaft die Fragen schnell klären könnten. Orosz warnte zugleich davor, Spekulationen in die eine oder andere Richtung abzugeben.
Der Asylbewerber aus Eritrea war am Dienstagmorgen tot vor seinem Wohnhaus in einer Plattenbausiedlung im Stadtteil Leubnitz-Neuostra gefunden worden. Laut Staatsanwaltschaft starb der 20-Jährige durch Messerstiche in Hals und Brust. Die Behörde hatte in einer ersten Information zu dem Fall zunächst mitgeteilt, es gebe für eine Fremdeinwirkung keine Anhaltspunkte.
"Flüchtlinge in dieser Stadt haben Angst", erklärte eine Sprecherin der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Sachsen, deren Mitarbeiter den 20-Jährigen sowie dessen sieben Mitbewohner aus Eritrea bisher betreut haben. In der vergangenen Woche habe ein Kollege von Tritten gegen die Wohnungstür der Asylbewerber sowie von Hakenkreuz-Schmierereien im Hausflur berichtet.
Nach Angabe der Staatsanwaltschaft laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Hinweise auf Täter, Hintergründe und Umstände des Verbrechens gebe es aber noch nicht.