Ein Jugendlicher wird mitten in der Nacht auf einem Parkplatz erschossen. „Warum?“, fragen sich Angehörige seither. Zum Abschluss des Prozesses bleiben etliche Fragen, es gibt nur wenige Antworten.
Etwas mehr als ein Jahr nach den tödlichen Schüssen auf einen 18-Jährigen in Asperg sind der geständige Schütze und sein Fahrer zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Das Stuttgarter Landgericht zeigte sich am Mittwoch zwar überzeugt vom Ablauf der nächtlichen Tat auf einem Schotterparkplatz der Gemeinde nahe Ludwigsburg. Ungeklärt sei aber auch zum Abschluss des Prozesses und trotz der Geständnisse und Dutzender Zeugenaussagen, warum die Lage derart eskalieren musste und der 18-Jährige im Kugelhagel erschossen sowie sein Begleiter schwer verletzt wurde.
Sieben Jahre Jugendhaft für Schützen
Den 21-jährigen Schützen verurteilte die Kammer unter anderem wegen Totschlags zu sieben Jahren Jugendhaft, sein gleichaltriger Cousin und Fahrer muss für fünfeinhalb Jahre ins Gefängnis. Ein ebenfalls angeklagter 18-Jähriger war bereits aus der Haft entlassen worden, weil er laut Funkzellendaten nicht am Tatort gewesen sein soll. Er wurde am Mittwoch freigesprochen.
Laut Kammer hatte sich einer der Angeklagten mit seinem Bekannten und späteren Opfer im vergangenen April auf dem Parkplatz verabredet, um einen Streit zu klären. Der spätere Schütze hatte mit dem Streit zwar nicht zu tun, er begleitete seinen Cousin aber und trug zum Schutz und trotz der aufgeladenen Situation eine halbautomatische Waffe mit sich. Nach seinem Geständnis gab es an der Verantwortung des 21-Jährigen im Prozess keine Zweifel. „Eine gewisse Großmannssucht und unreife Unbeherrschtheit“ hätten zu dem ungeheuren Verhalten geführt, sagte der Richter.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die beiden verurteilten jungen Männer können dagegen Revision einlegen.