Die Abwasserentsorgung des Geländes von Martin Krinn (links) erfolgt über eine Grube. Er und sein Nachbar Manfred Clauß sind über die Gebührenänderung empört. Foto: Roberto Bulgrin

Eine saftige Gebührenerhöhung bedroht die Existenz landwirtschaftlicher Betriebe, die nicht an die öffentliche Kanalisation angeschlossen sind. Denn seit 1. Januar müssen Privatleute in Esslingen für die Entsorgung tief in die Tasche greifen.

Martin Krinn plagt die nackte Existenzangst. Der 57-Jährige arbeitet als Mechaniker für die Universität Stuttgart. Doch mit viel Herzblut betreibt er im Nebenerwerb auf seinem Grundstück in der Straße Grund in Esslingen-Berkheim einen Obstbau mit Hofverkauf. Sein Gelände ist nicht an das öffentliche Kanalisationsnetz angeschlossen. Das Abwasser wird in einer überdachten, etwa 40 Kubikmeter großen Grube gesammelt, die meist vier Mal im Jahr von einem Unternehmen geleert wird. Die seit dem 1. Januar geltende neue Gebührenordnung für die Entsorgung privater Gruben und Kleinkläranlagen trifft ihn hart. Bisher hatte die Stadt Esslingen einen Großteil der Kosten getragen, doch nun kommen hohe Mehrausgaben auf ihn zu.