21 Fälle von Telefonbetrug wurden alleine am Donnerstag zur Anzeige gebracht. (Symbolbild) Foto: Eibner-Pressefoto/Fleig

In den Kreisen Ludwigsburg und Böblingen werden wieder vermehrt sogenannte „Schockanrufe“ zur Anzeige gebracht. Meist geben die Betrüger vor, dass ein Familienangehöriger einen Unfall verursacht habe.

Telefonbetrüger treiben derzeit wieder gehäuft in den Landkreisen Ludwigsburg und Böblingen ihr Unwesen. Darauf weist die Polizei in einer Mitteilung am Freitagnachmittag hin. Alleine am Donnerstag wurden zwischen 10 und 17 Uhr im Kreis Böblingen sieben Straftaten zur Anzeige gebracht, im Kreis Ludwigsburg waren es sogar 14 Fälle. Die Dunkelziffer dürfte noch weit höher liegen.

In fast allen Fällen handelte es sich um „Schockanrufe“: Die Betrüger geben sich dabei als Polizisten aus und behaupteten, dass Familienangehörige einen schweren Unfall verursacht hätten, bei dem eine andere Personen ums Leben gekommen ist. Die „Unfallverursacher“ müssten nun in Untersuchungshaft, sofern keine Kaution bezahlt wird – oder alternativ Gold, Schmuck und andere Wertsachen hinterlegt werden.

Amtsträger verlangen kein Geld oder Wertsachen

Glücklicherweise blieb es in allen Fällen beim bloßen Versuch. Eine 53-Jährige aus Eberdingen war allerdings bereits unterwegs zu ihrem Schließfach bei einer Bank, um dort Geld und Münzen abzuholen. Diese wollte sie einem angeblichen Staatsanwalt übergeben. Unterwegs meldete sich jedoch zufällig ihre wirkliche Tochter, wodurch der Betrug noch rechtzeitig aufflog.

Das Polizeipräsidium Ludwigsburg betont:

– Polizei, Staatsanwaltschaft oder Gerichte werden niemals am Telefon nach Vermögensverhältnissen oder Wertgegenständen fragen.

– Amtsträger verlangen niemals Geld oder Wertsachen als Kaution zur Verhinderung einer drohenden Haftstrafe.

Wer von Telefonbetrügern kontaktiert wird, sollte sich nicht unter Druck setzen lassen. Die Polizei empfiehlt stattdessen im Zweifelsfalls aufzulegen und selbst bei der örtlichen Dienststelle anzurufen, um den Sachverhalt zu klären.

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