Die Kommissare Faber und Bönisch kommen sich nicht nur im Einsatz näher. Foto: WDR

So hat man Fahnder Faber und seine Kollegen aus Dortmund noch nie erlebt: Die Dialoge in dem im Kampftsportmilieu angesiedelten Thriller strotzen vor (meist bitterbösem) Humor. Und dann zeigt der Chef der Truppe sogar noch menschliche Züge.

Stuttgart - Entwarnung für die Herren Thiel und Boerne aus Münster/Westfalen: Keine Sorgen, bis auf Weiteres bleibt ihr die Kalauerkönige des mitunter düsteren sonntäglichen „Tatort“-Abends. Aber ihr solltet euch warm anziehen, denn bei der jüngsten Produktion aus Dortmund darf gelacht werden. Soviel Witz hätte man dem stets leicht durchgeknallten Parka-Träger Faber (Jörg Hartmann) und seiner Truppe gar nicht zugetraut.

In Lebzeiten durch Leben gekämpft

Selbstverständlich ist der Humor (der Titel „Tod und Spiele“ lässt es erahnen) kohlrabenschwarz – mindestens so schwarz wie die verkohlten Gebeine, die in einer Lagerhalle auf einem abgehalfterten Industrieareal durch Zufall gefunden werden. Auch wenn die Identität der Opfer nicht geklärt werden kann, gibt es Hinweise darauf, dass die beiden Männer sich zu Lebzeiten als Kämpfer durchs Leben geschlagen haben. Nur ein Hotelschlüssel hat das „Grillfest“ (Faber) unversehrt überstanden. Die Fahnder kommen einer gnadenlose Zockerszene auf die Spur, von der selbst der abgebrühte Faber überrascht ist, dass es so etwas in Deutschland gibt.

Der Ruhrpott erscheint weniger trist

Regisseurin Maris Pfeiffer hat aus dem Drehbuch von Wolfgang Stauch einen aus vielerlei Sicht äußerst seheneswerten „Tatort“ gemacht. Der Ruhrpott erscheint nicht gar so trist wie in den zurückliegenden Faber-Folgen. Und der Fahnder selbst, der bisher vor allem in der Rolle des Kotzbrockens brillierte, zeigt für seine Verhältnisse geradezu menschlichen Züge. Am Ende kann Kollegin Bönisch (Anna Schudt) Faber sogar ein Lächeln entlocken.

Ausstrahlung: Sonntag, 07. Oktober 2018, 20.15 Uhr, anschließend in der Mediathek