Frauen in technischen Berufen sind noch immer eine Ausnahme. Foto: dpa

Technische Berufe bleiben Männerdomänen, meint Wirtschaftsredakteur Klaus Köster.

Man braucht keine großen Statistiken, um zu erkennen, wie viele Frauen künftig in technischen Berufen arbeiten werden. Ein Blick in die Mensen vieler technischer Universitäten reicht aus, um zu erkennen, dass solche Jobs wohl Männerdomänen bleiben - obwohl sie beste Chancen versprechen. Jahrzehntelang gelebte Rollenbilder lassen sich offenbar nicht einfach beseitigen. Nach wie vor gibt es auch kaum männliche Grundschullehrer.

Dass die Telekom nun die Zahl der Frauen im Vorstand von null auf zwei steigern will, ist eine nette Geste - löst aber nicht das Problem, dass gerade in den boomenden technischen Berufen ein gravierender Frauenmangel besteht. Es droht eine Diskriminierung durch die Hintertür: Solange Frauen die besonders aussichtsreichen Qualifikationen den Männern überlassen, sind sie schon deshalb im Hintertreffen - unabhängig von weiteren Benachteiligungen.

Das Bündnis für mehr Frauen in Männerberufen hat sich daher das richtige Ziel vorgenommen, indem es versucht, Frauen bereits bei der Berufswahl besonders gefragte Jobs näherzubringen. Gute Arbeitsbedingungen sind eine wichtige Voraussetzung, um Frauen im Berufsleben zu halten. Allerdings müssen auch die Qualifikationen zur künftigen Entwicklung am Arbeitsmarkt passen.

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