Die Polizei muss nicht nur wegen schweren Verbrechen ausrücken (Symbolbild). Foto: StZ/Weingand

Unter dem Hashtag #12Polizei gibt die Polizei Einblicke in die großen und kleinen Dramen, denen sich die Beamten des Präsidiums Aalen Tag für Tag widmen.

Tankstellenüberfälle, Vermisstensuchen, Amok-Alarm: Immer wieder schaffen es Polizeieinsätze weit oben in die Schlagzeilen. Dass der Alltag der rund 1600 Mitarbeiter des Polizeipräsidiums Aalen auch viele andere kleine und große Alltagsdramen umfasst, von denen die Öffentlichkeit kaum etwas mitbekommt, sollte am Sonntag eine ganz besondere Aktion zeigen: Beim „Tag des Polizeinotrufs“ ließ die Pressestelle des Präsidiums, das neben dem Rems-Murr-Kreis auch für die Kreise Schwäbisch Hall und Ostalb zuständig ist, die Menschen über soziale Medien und das Portal für Pressemitteilungen an den ganz alltäglichen Aufgaben der Polizisten teilhaben.

Die Öffentlichkeit bekommt vor allem von kleineren Fällen, die der Polizei dennoch Arbeit verursachen, kaum etwas mit. Genau das sollte mit der Aktion geändert werden: „Ziel der Aktion war es, die Arbeitsbelastung, aber auch das Aufgabenspektrum der Polizei möglichst breit abzubilden“, erklärt der Polizeipräsident Reiner Möller gegenüber unserer Zeitung. „Zudem sollten auch mal Einsatzlagen in den Fokus gerückt werden, die sonst keine Erwähnung in der Berichterstattung finden.“

Von 6 bis 18 Uhr setzte die Pressestelle regelmäßig Meldungen über den ganz normalen Polizeiwahnsinn ab. Kurz nach Beginn der Aktion etwa trafen um 6.08 Uhr zwei Meldungen ein. Während in Urbach eine Person in einer Wohnung randaliert hat und beruhigt werden musste, kam es in Aspach zu einem Wasserrohrbruch. Der war zwar eher ein Fall für die Feuerwehr – doch auch hier war die Polizei gefragt, die sich um den Verkehr kümmern muss. Eine Viertelstunde später wurden – ebenfalls aus Aspach – eine verletzte Person und aus Waiblingen ein betrunkener Autofahrer gemeldet.

Um kurz nach 8 Uhr nahm die Zahl der Anrufe zu: In Waiblingen musste eine Katze aus einer Notlage gerettet werden, für einen Fuchs an der B29 Richtung Aalen kam dagegen jede Hilfe zu spät. Aus Kernen wurde ein Blechschaden, aus Kaisersbach Schmierereien gemeldet.

Am Sonntag ist Tag der offenen Tür bei der Polizei Aalen

So und ähnlich ging es weiter. Oft ist für die Polizei, wenn sie ausrückt, auch gar nicht klar, ob überhaupt etwas passiert ist: Immer wieder melden sich im Tagesverlauf Bürger, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben, und Beamte fahren hin, um die Sache unter die Lupe zu nehmen.

Polizeipräsident Möller spricht von einer „sehr erfolgreichen Aktion“. „Wir konnten alleine über die sozialen Medien etwa 90 000 Userinnen und User erreichen“, erklärt er. „Ob Verkehrsunfall, Tierrettung, häusliche Streitigkeiten oder Überfallalarm, die physische und psychische Belastung der Beamtinnen und der Beamten ist hoch“, so Möller. Und das, obwohl die Aktion mit rund 100 einzelnen Meldungen in zwölf Stunden nur einen durchschnittlichen Tag gezeigt habe.

Tag der offenen Tür Am Sonntag, 8. Oktober, lädt das Polizeipräsidium in Aalen, Böhmerwaldstraße 20, in die umgebauten neuen Räume ein. Von 11 bis 17 Uhr gibt es unter anderem die Reiter- und Hundestaffel zu sehen, zudem gibt es einen Rundflug zu gewinnen.