Den Chef im Blick: Koch Thomas Labusch bei der Arbeit im schicken Ambiente Quelle: Unbekannt

Den Chef im Blick: Koch Thomas Labusch bei der Arbeit im schicken Ambiente  

Es war einmal eine Tankstelle hinter der alten Postdirektion. Wie so viele in der Stadt hat sie geschlossen. Andere wurden einfach abgerissen. Hier aber gibt es eine Neunutzung der Fläche. Eine Gastronomie ist eingezogen, und die Tankstelle wurde zur Schankstelle. Zu Super, die Schankstelle. Im hinteren Bereich, in der ehemaligen Waschstraße, wird nun gegessen. Tolle Gerichte, international mit mediterranem Touch - aber dazu später mehr.

Der Weg führt durch Wasserboxen, die unterschiedlich beleuchtet werden. Erinnert an eine Kunstinstallation, ist aber einfach eine clevere Illuminationsmöglichkeit. In der Mitte des Raums thront die überdimensionale Discokugel. Weiter geht es zur Bar, in der Filmemacher, Architekten und andere bekannte Stadtmenschen um die 40 plus ein Bier oder anderes goutieren. Die Schankstelle ist schick, szenig und würde sich auch in irgendeiner Hipster-Stadt gut machen. Kein Wunder: Die Macher der Schanksteller sind Basti Sommer und Hilmi Sögüt, Thomas Labusch ist der Koch. Alles wahrlich keine Unbekannten in der Stuttgarter Gastronomie.

Sommer und Sögüt haben zuletzt die Bar Bravo Charlie betrieben. Labusch hat in Sachen Gastro schon oft den Trend vorgegeben. Er hatte die "36 Kammern der Shaolin" auf der Theodor-Heuss-Straße, als die noch nicht hämisch "Schinkenstraße" genannt wurde. Er war Mitbetreiber des Unbekannten Tiers, eröffnete die Rote Kapelle und ist nach einem Ausflug in Stuttgarter Vororte wieder zurück in der Stadt. Ein Glück für die Gäste. Labusch ist die Ruhe selbst in seiner offenen Küche. Was er auftischt, schmeckt. Die Begleitung sagt mehrmals: "Der kann es einfach." Die Gründe für diese Aussage liegen vor ihm auf dem Teller. Die Vorspeise ist eine hervorragende Blätterteigpastete mit Schneckenragout und elektrisierendem Szechuan Button (11 Euro). Dieses Etwas solle man als Erstes essen, sagt die Dame im Service. Gesagt, getan. Es bitzelt auf der Zunge, und los geht es mit dem Speichelfluss. Als Hauptgericht überzeugen Spaghetti Puttanesca (10,50 Euro) mit einer wahrlich habhaften Sauce, in der Oliven, Paprika, Kapern, Sardellen und Frühlingszwiebeln verarbeitet sind. So wie es sich gehört. Das Wolfsbarschfilet (18,50 Euro) ist ebenfalls perfekt. Der Fisch wurde auf der Haut gebraten, die dazu gereichten Zucchini und Rosmarinkartoffeln sind schmackhaft. Zur fluffigen Panna cotta (6 Euro) auf Mangospiegel gibt es wieder eine Überraschung. Es sieht aus wie eine Blüte, nennt sich Apple Blossom und schmeckt herb-bitter. Nur von Montag bis Mittwoch kann man hier abends solche kulinarischen Überraschungen erleben. Am Wochenende verwandelt sich das Restaurant zur Bar und Minitanzfläche. Da wird dann auch wieder getankt. Nur eben kein Benzin.

Preis-Leistungs-Verhältnis: Der Qualität angemessen

Atmosphäre: Sehr trendy, sehr szenig

Küche: Mutig, kompromisslos, gut

Adresse: Super, die Schankstelle, Jägerstr. 19, 70174 Stuttgart, Telefon 38 96 71 37 (für Reservierungen) , www.superschanke.de

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 11 bis 14.30 Uhr (Mittagstisch), Montag bis Mittwoch ab 18 Uhr (Garagen-Dinner), Bar- und Cafébetrieb Mo-Mi 10-2, Do 10-3, Fr 10-4, Sa 11-4, So 11-1 Uhr

Extras: Ab März gibt es sonntags internationalen Frühschoppen.

Anfahrt: Verschiedene Stadtbahnlinien bis zur Haltestelle Hauptbahnhof. Für Autofahrer: Parken am besten in den umliegenden Parkhäusern und Tiefgaragen.