Guido Wolf Foto: dpa

Guido Wolf, der die CDU in die Landtagswahl 2016 führt, übernimmt den Fraktionsvorsitz – womöglich auch den Landesvorsitz. Als Landtagspräsident sind zwei Frauen im Gespräch.

Stuttgart - In einer dramatischen Nachtsitzung am Rande des CDU-Bundesparteitags in Köln sind in der Nacht zum Mittwoch die Würfel gefallen: Der Sieger der CDU-Mitgliederbefragung, Guido Wolf, sichert sich Macht und Einfluss in der Landes-CDU – er verdrängt Amtsinhaber Peter Hauk zum 27. Januar vom CDU-Fraktionsvorsitz, der den neu geschaffenen Posten des Ersten Stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden erhalten soll.

Möglicherweise wird Wolf auf dem CDU-Landesparteitag drei Tage zuvor zunächst zum Landesvorsitzenden gewählt. Amtsinhaber Thomas Strobl, der Wolf in der Mitgliederbefragung unterlegen war, deutete am Mittwoch seine Bereitschaft zum Rückzug aus dem Amt an.

Nach dem Ausscheiden Wolfs als Landtagspräsident wird im Januar möglicherweise eine CDU-Frau das Amt übernehmen. Nach Informationen unserer Zeitung gelten die ehemalige Sozialministerin Monika Stolz (Ulm) und die frühere Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch (Eppingen) als aussichtsreiche Kandidatinnen. Der CDU als stärkster Landtagsfraktion steht das Vorschlagsrecht für diesen Posten zu.

Wolf hatte nach seinem Sieg bei der CDU-Mitgliederbefragung angekündigt, er werde den Posten am 25. Januar 2015 – einen Tag nach seiner offiziellen Kür zum Spitzenkandidaten – abgeben. Forderungen der Grünen-Fraktionsvorsitzenden Edith Sitzmann, er müsse den Posten sofort aufgeben, hat Wolf zurückgewiesen. In der laufenden Legislaturperiode, die noch bis zur Landtagswahl im März 2016 dauert, wird Baden-Württemberg damit den dritten Parlamentspräsidenten bekommen. Willi Stächele (CDU) hatte den Posten als Konsequenz aus der EnBW-Affäre für Wolf räumen müssen