Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Abgeordnete der Kurdenpartei HDP in der Türkei festnehmen lassen. Foto: AFP

In Stuttgart und Mannheim sind in der Nacht zum Freitag zahlreiche Kurden gegen Festnahmen von Oppositionspolitikern in der Türkei auf die Straße gegangen. Die Polizei rechnet mit weiteren Demonstrationen.

Mannheim/Stuttgart - Dutzende Kurden sind in baden-württembergischen Großstädten gegen Festnahmen von Oppositionspolitikern in der Türkei auf die Straße gegangen.

Rund 80 Demonstranten zogen nach Angaben der Polizei in der Nacht zum Freitag durch die Mannheimer Innenstadt, am Schlossplatz in Stuttgart versammelten sich etwa 50 Menschen. In Karlsruhe erhöhte die Polizei die Streifenpräsenz beim türkischen Generalkonsulat.

Im Laufe des Tages sei mit weiteren Demonstrationen zu rechnen, sagten Sprecher der Dienststellen.

Am Donnerstag waren Parlamentsabgeordnete der Kurdenpartei HDP bei Razzien im Zuge von Terrorermittlungen der türkischen Polizei festgenommen worden - darunter die Doppelspitze der Partei.

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan beschuldigt die HDP, der verlängerte Arm der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK zu sein.

In den vergangenen Wochen hatte die Regierung bereits in mehr als zwei Dutzend kurdischen Gemeinden die Bürgermeister durch Zwangsverwalter ersetzt.