Die Polizei Stuttgart warnt vor dem Einsatz von K.-o.-Tropfen auf dem Frühlingsfest. Offene Getränke solle man lieber nicht aus den Augen verlieren (Symbolbild). Foto: imago images/Lichtgut/Leif Piechowski via www.imago-images.de

In den sozialen Netzwerken warnt die Polizei Stuttgart die Besucherinnen und Besucher des Frühlingsfestes in Bad Cannstatt vor K.-o.-Tropfen. Gibt es einen konkreten Anlass dafür? Wir haben nachgefragt.

Auf Facebook und auf Instagram warnt die Polizei Stuttgart vor dem Einsatz von sogenannten K.-o.-Tropfen auf dem Frühlingsfest in Bad Cannstatt. Sie würden typischerweise heimlich in offene Getränke geschüttet, „um das Opfer später auszurauben oder sexuell zu missbrauchen“, so die Beamten auf Facebook. Vor allem weil sie meist farblos seien und nicht zu schmecken seien, könnten sie zur Gefahr werden.

Die Tropfen, meist handelt es sich laut Polizei um Liquid Ecstasy, wirken schnell. Schon nach zehn bis zwanzig Minuten könne eine unbewusste Einnahme wirken. Nach anfänglicher Euphorie könne es zu Übelkeit, Schwindel oder plötzlicher Schläfrigkeit kommen. Wenn das Opfer dann aufwache, könne es sich an nichts mehr erinnern. Weil die Tropfen schon nach wenigen Stunden nicht mehr nachgewiesen werden können und eine Überdosis sehr gefährlich ist, solle man sich bei einem Verdacht in die nächste Notaufnahme begeben oder – wie im Falle des Frühlingsfestes an die Sanitäter vor Ort wenden.

Kam es auf dem Frühlingsfest in Bad Cannstatt vermehrt zu solchen Fällen?

Aber warum veröffentlicht die Polizei gerade nun den entsprechenden Beitrag? Wurden zuletzt besonders viele Menschen vergiftet? „Es handelt sich um einen Beitrag zur Prävention“, erklärt eine Sprecherin der Polizei in Stuttgart. Aktuelle Fällen seien den Beamten nicht bekannt. Generell gebe es wenige Zahlen über solche Fälle. Allerdings habe das wohl auch damit zu tun, dass sich die Opfer im Zweifel nicht sicher seien, ob sie sich aufgrund des Alkohols oder aufgrund solcher Tropfen schlecht fühlen. Das mache die Droge besonders problematisch.

Aber warum nimmt die Polizei Bezug auf den Wasen? „Vor allem weil dort mit den Maßkrügen viele offene Getränke konsumiert werden“, so die Sprecherin. Damit sei die Gefahr höher als etwa bei Flaschen. „Besonders wichtig ist es, das Getränk niemals unbeaufsichtigt zu lassen“, heißt es auf Twitter. So könne man sich vor einer solchen Vergiftung schützen. Außerdem solle man keine offenen Getränke von unbekannten Menschen entgegennehmen, warnen die Beamten.