OB Fritz Kuhn diskutiert Anfang Oktober in Weilimdorf mit den frisch eingezogenen Bewohnern einer Turnhalle. Sie zeigten große Verunsicherung, weil sie nicht wussten, wie lange sie dort bleiben müssen. Nach gut drei Monaten kommt jetzt das Signal zum Umzug. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Die Stadt belegt in den nächsten Wochen die Notunterkünfte in Weilimdorf, Hedelfingen und Obertürkheim neu. Die Bewohner ziehen in neue Systembauten, Wohnungen oder ins ehemalige Bürgerhospital.

Stuttgart - Die Bewohner mehrerer Notunterkünfte dürfen auf ein neues Quartier hoffen. Flüchtlinge, die in den Turnhallen in Weilimdorf, Obertürkheim und Hedelfingen wohnen, sollen zwischen 18. und 29. Januar umziehen. „Nur im begründeten Einzelfall verbleiben Bewohner in den Notunterkünften“, sagt Sozialamtsleiter Stefan Spatz.

Das bedeutet für mehrere Hundert Menschen: Koffer packen. Sie haben seit Monaten in den Turnhallen gelebt. Die Bewohner in Weilimdorf bleiben im Stadtbezirk und ziehen in neue Systembauten. Wer bisher in Obertürkheim und Hedelfingen gewesen ist, kommt in Wohnungen der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) in Botnang, Wangen und Zuffenhausen oder in die große Unterkunft im Bürgerhospital.

In zwei weiteren Hallen gibt es zunächst keinen Wechsel

Wann es zu Auszügen aus den Hallen in Birkach und im Stuttgarter Osten kommt, steht noch nicht fest. „Nach aktueller Planung sind sie für April oder Mai vorgesehen, wenn die nächsten neuen Standorte fertiggestellt sind“, sagt Spatz. Getreu dem „Stuttgarter Weg“ der möglichst dezentralen Unterbringung entstehen derzeit überall in der Stadt neue Systembauten und Container. In den nächsten Wochen sollen zudem weitere Standorte bekannt gegeben werden.

Der Auszug bedeutet aber nicht, dass die Hallen in Weilimdorf, Hedelfingen und Obertürkheim danach nicht mehr für Flüchtlinge genutzt werden. Die nächsten Neuankömmlinge werden innerhalb weniger Tage einziehen. Sinnvoll sind die Verlegungen trotzdem, sagt Spatz: „Die Rochaden schaffen Perspektiven und entspannen die Situation vor Ort.“